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Salem, Massachusetts: Die Brüder Jonah und Marcus finden beim Herumstöbern in einer verlassenen Bretter-Bude ein altes Messer mit einem kunstvoll verzierten, aus einem menschlichen Knochen geschnitzten Griff und einer Gravur auf der Klinge, die da lautet: "Ich werde spielen bis zuletzt". Die besagte Pieke übt einen unguten Einfluss auf die beiden Brüder aus und es dauert auch nicht lange, bis der Geist eines vor mehreren hundert Jahren getöteten Jungen namens Daniel in Marcus fährt. Kurz darauf werden seine Teenager-Schwester Billie, ihre Freunde Pete und Sophie sowie sein Kiffer-Onkel Bob in einige teuflische Spiele verwickelt, bei denen es keine Gewinner gibt... und die Verlierer mit dem Leben zahlen... Mit "All Fun and Games" hält man mal wieder eines dieser leidigen Teenager-Horrorfilmchen à la "Truth or Dare" oder "Wish Upon" in der Hand, die bei der jugendlichen Zielgruppe mit abgetakelten Okkult-Motiven und einer übernatürlichen Slasher-Story hausieren gehen, dabei unterm Strich aber nichts als reine Langeweile zu produzieren wissen. Der zunächst kurz angedeutete - und dann zugunsten des üblichen Horror-Hokuspokus schnell fallen gelassene - Versuch eines Familien-Dramas und einer knappen Milieu-Studie geht aufgrund der verarbeiteten Klischees und der mehr als nur banalen Konflikte natürlich auch gänzlich in die Hose, wobei es den mittelprächtigen Jung-Darstellern allerdings zu keiner Zeit gelingt, den Zuschauer für die Problemchen ihrer Abziehbild-Charaktere zu interessieren. Die etwas uneinheitliche Art der Inszenierung erklärt sich dann im Anschluss wohl dadurch, dass hier mit Eren Celeboglu und Ari Costa ein Regie-Duo am Werk war: Während der Beginn da noch über Gebühr mit Zeitlupen zerdehnt ist und den Einstieg in die Geschichte recht umständlich erscheinen lässt, so ist die Chose dann spätestens ab der Hälfte nur noch auf eine aufdringliche Jump-Scare-Lastigkeit hin ausgerichtet, wie sie im modernen Genre-Kino wohl Usus ist und die natürlich auch mit dem entsprechenden Radau auf der Tonspur einhergeht. Darum, wirklich eine gruselige Stimmung zu verbreiten und eine entsprechende Atmosphäre aufkommen zu lassen, geht es dabei leider gar nicht... ganz so, wie es der lediglich auf Oberflächenreize hin konditionierten Teenie-Klientel, der man sich mit eher unsympathischen Identifikations-Figuren andient, wohl zu gefallen scheint. Die locker über die Laufzeit verteilten Kills und ein paar (allerdings nicht allzu Kunstblut-intensive) Schock-Bilder sollen dann wohl den Eindruck erwecken, dass man hier gerade einen "voll krassen" Scheiss gesehen hat... okay, ganz junge Fans, die es nicht besser wissen, kann man mit sowas eventuell noch abholen, alte Genre-Hasen hingegen werden beim Betrachten nostalgisch an den Horror-Müll ihrer Jugend der Marke "Witchboard - Die Hexenfalle" und "Evilspeak - Der Teufelsschrei" zurückdenken, der vor drei, vier Dekaden rückblickend betrachtet zwar vielleicht auch nicht wesentlich besser gewesen ist, aber damals noch sehr viel mehr Charme hatte. Kurzum, "All Fun and Games" liefert leider nur Altbekanntes in vermeintlich aufgehübschter Verpackung, aber beim Inhalt hapert es dann doch gewaltig. Same old, same old...

3/10

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