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Cape Hellview, Oregon: Der Schriftsteller Frederic Lansing mietet sich unter falschem Namen in dem leerstehenden Leuchtturm des beschaulichen Küstenstädtchens ein, um dort in Ruhe an einem neuen Roman zu schreiben. Was er nicht weiß: Vor hundert Jahren wurde der damalige Leuchtturm-Wärter Captain Howdy von seiner Geliebten Venecia in einem Anfall von Eifersucht umgebracht, bevor sie selbst per Stromschlag den Löffel abgegeben hat. Seitdem spukt ihr Geist in der verlassenen Bude... und durch den neuen Gast aufgeweckt, macht sich Venecia sogleich wieder an die Arbeit und reanimiert die Wasserleiche Captain Howdys, der von nun an mordend durch die Stadt schlurft. Seine Opfer werden dabei zu weißgesichtigen, leicht desinteressiert wirkenden Zombies. Können die beiden Abenteurer Dr. Paul Batton und sein Assistent Fritz, die sich mit allerlei übernatürlichen Phänomenen auskennen und gerade erst Graf Dracula eine Stippvisite abgestattet haben, etwas gegen den Spuk unternehmen...? Achtung, Kalauer- und Blödel-Alarm! Wer sämtliche "Scary Movie"-Teile schon in- und auswendig mitsprechen kann aber immer noch Bock auf solche Genre-Comedies auf niederem Niveau hat, tut nicht falsch daran, den Blick in die frühen 80er Jahre zurückschweifen zu lassen, als es aufgrund der damaligen Horror- und vor allem Slasherfilm-Welle bereits schon einmal fast ebensoviele Parodien wie zu veräppelnde Vorlagen gab. Bei "Ein Sprung in der Schüssel" handelt es dann auch genau um eine ebensolche, die sich - nicht nur vom Titel her - problemlos irgendwo zwischen "Was macht der Tote auf der Wäscheleine?", "Samstag, der 14." und "Ich glaub' mein Straps funkt SOS" verorten lässt (und da habe ich "Freitag, der 713." und "Wacko ...da wackelt die Bude" noch gar nicht erwähnt!). Das Ganze ist dann auch lediglich ein ziemlich kurioses Star-Vehikel für die Brüder Bill, Mark und Brett Hudson, drei ehemalige 70s-Teenie-Schwärme der mittlerweile (zu Recht?) vergessenen Band The Hudson Brothers (Sapperlot!), aus denen man hiermit wohl das letzte Quentchen Zugkraft pressen und die letzten verbliebenen Fans ins Kino locken wollte... mit wohl eher mal mittelmäßigem Erfolg. Das Ergebnis ist harmlos-ulkig und keinesfalls richtig schlimm, leidet allerdings an einer reinweg auf Klamauk gebürsteten Alibi-Handlung, die genauso zusammengestoppelt daherkommt, wie es bei solchen Spoofs ja auch heute noch oft der Fall ist. "Shining", "The Fog - Nebel des Grauens", "Der Exorzist", "Freitag der 13.", "Dawn of the Dead" und "Der Weiße Hai" heißen die Filme, die da mal mehr, mal weniger treffend verhohnepiepelt werden, wobei man sich aus Letztgenanntem sogar Murray Hamilton geholt und ihn hier wiederum in die Bürgermeister-Rolle gesteckt hat. Hin und wieder lässt Regisseur Chris Bearde zudem durchblicken, dass er sich durchaus so ein kleines bisschen im zeitgenössischen Genre auskennt... und genau dann hat "Ein Sprung in der Schüssel" auch seine besten Momente: Die Auftritte des bei Sean S. Cunningham abgeschauten Crazy Ralph-Imitats zünden tatsächlich wie beabsichtigt, die bereits da schon abgenudelte "Exorzist"-Verarsche und das Gedöns mit den apathischen Kalkleisten-Zombies fallen hingegen völlig flach. Nun ja, da wo nicht jeder Gag ins Schwarze trifft, holt hierzulande Rainer Brandt mit einer seiner typischen Sprüche-Synchros noch einigermaßen die Kohlen aus dem Feuer. Also, der Originaltitel "Hysterical" ist eventuell etwas zu hoch gegriffen, aber zumindest für "Pretty Funny" reicht es doch allemal...

6/10

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