Frau Kastriert Ehemann! Verzweiflungstat als Reaktion auf häusliche Gewalt/Vergewaltigung oder die bestialische Rache einer unbefriedigten Furie? Die Doku rekapituliert einen Kriminalfall aus den 90ern mit Talkingheads, Archivmaterial von TV-Sendungen, Gerichtsprozessen und B-Roll mit nachgestellten Symbolbildern, um patriarchale Gewalt und den medialen Umgang damit zu kritisieren. So großartig das emotional aufgeladene Rohmaterial um den Penis-Schnitt als Symbol männlicher Entmachtung und Empowermentgeschichte auch ist, so sehr leidet die Narration unter der Content-Ökonomie im Streaming. Sprichwort Watchtime-Maximierung. Es wurde deutlich zu viel mit Füllmaterial und Wiederholungen gearbeitet, ohne die beabsichtigte emotionale Bindung zu den Protagonisten zu erreichen. Auch das schrittweise Enthüllen der Fakten wurde so in die Länge gezogen, dass es eher der Second-Screen-Tauglichkeit als dem Spannungsaufbau dient.