SPOILER
Wenig Neues bietet Spielfilm Regie Debütant Michael Hausmann mit "Blind Horizon". Dabei kann er zumindest auf eine erstklassige Darstellerriege zurückgreifen, die teilweise aber auch etwas lustlos und im wirren Drehbuch verloren wirkt.
Die Story an sich bietet dabei nichts was man noch nicht gesehen hat. Es ist mal wieder die Geschichte eines Mannes, der sein Gedächtnis verloren hat. Hier gespielt von Val Kilmer, der nach einem Kopfschuss überlebt und in einem kleinen Wüstenkaff aufwacht. und nicht nur keinerlei Erinnerung hat wer er ist, sondern zudem noch von Erinnerungsfetzen geplagt wird, die wie Visionen eintreten und ihn zu der Gewissheit bringen, das in 5 Tagen der US Präsident in dem kleinen Wüstenkaff ermordet werden wird.
Was dann folgt ist eine teils langweilige, teils ermüdend eintönige Gedächtnisauffrischung für Val Kilmer. Er irrt recht ziellos durch das Kaff hat immer mal wieder Erinnerungsfetzen in seinem Kopf, wird von einigen seltsamen Leuten getroffen lernt eine Frau (Neve Campbell) kennen, die behauptet seine Verlobte zu sein und irgendwie fragt man sich als Zuschauer wann denn der Hauptcharakter endlich drauf kommt, das er den Präsidenten ermorden soll, denn das dürfte jedem Zuschauer bereits nach wenigen Minuten klar sein. Natürlich ist alles eine große Verschwörung, in der nicht nur seine vermeintliche Verlobte sondern auch noch Sicherheitsbeamte und alle möglichen anderen Menschen verwickelt sind. Der Film spielt dabei komplett in einer kleinen Stadt in New Mexico, was den Film nicht nur optisch sehr einschränkt, sondern auch noch vom Look her wenig neues bietet. Zudem zeigt sich hierbei das Regisseur Haussmann doch noch einiges an Erfahrung insbesondere im Aufbau von Spannung und Atmosphäre fehlt. Wie man ein solches Kaff optisch beeindruckend in Szene setzt hat ja bereist Oliver Stone in "U-Turn" gezeigt.
So plätschert die Story langsam vor sich hin, wirklich aufregendes passiert eigentlich nie und auch mit den Charakteren will man nicht so wirklich mitfühlen.
Das liegt sicher auch am seltsam lustlosen Spiel aller Beteiligten. Val Kilmer, sieht nicht nur leicht übergewichtig aus, er spielt die Figur des Verwirrten von Visionen geplagten auch noch reichlich übertrieben, was teilweise eher für unfreiwillige Komik sorgt als für Spannung und ein Mitfiebern. Neve Campbell sieht man bereits von der ersten Minute an , dass sie mit in der Verschwörung drin steckt, so wunderbar unauffällig spielt sie die Verlobte Kilmers. Das sie nicht unbedingt zu den begabtesten Darstellerinnen gehört ist ja bekannt, aber ihre Leistung in „Blind Horizon“ stellt da doch einen Tiefpunkt da. Erwähnenswert vielleicht noch, das es zwar eine Liebesszene zwischen Kilmer und Campbell gibt, diese aber hauptsächlich durch BodyDoubles bestritten wird, was das ganze irgendwie doch eher in Richtung Lächerlichkeit zieht. Ansonsten gibt es noch in kurzen Szenen Faye Dunaway, Gil Belows, Sam Shepard und eine gut spielende Amy Smart. Ganz zum Schluss darf auch noch Jackass Trottel Steve-O kurz ins Bild schauen. Toll.
Der ganze Film ist irgendwo zwischen Thriller, Mysterie und Drama angesiedelt, ist aber letztlich nichts von alle dem. Zudem kommen enttäuschende Darstellerleistungen und ein recht eigenartiges Drehbuch hinzu, so das man dem Film die pure Mittelmäßigkeit in jeder einzelnen Szene ansieht. Der Score, der komplett von "Machine Head" stemmt, klingt eher nervig und dürfte auch Fans der Band eher enttäuschen. Val Kilmer Fans sollten sich da doch lieber noch mal den um längen besseren "Salton Sea" ansehen, da hat man definitiv mehr davon.