FBI-Agentin Lee Harker wird mit einem ungelösten Fall eines Serienmörders betraut, der eine unerwartete Wendung nimmt und Beweise für einen okkulten Hintergrund offenbart. Harker entdeckt eine persönliche Verbindung zu dem Mörder und muss ihn aufhalten, bevor er wieder zuschlägt.
„Das Schwiegen der Lämmer“ war hier sicherlich ein Vorbild, denn auch Harker ist eine Nachwuchsagentin, die eigentlich noch gar nicht dafür vorgesehen war, einen solchen Fall zu bearbeiten.
Jetzt würden einige sagen, dass die Schuhe sicherlich zu groß sind, doch das fällt mir schwer, da ich auch den Film mit Jodie Foster schon immer als überbewertet empfand - trotz der guten Darsteller.
Der Hype um LONGLEGS nahm vor der eigentlichen Veröffentlichung schon gigantische Züge an. In jeder meiner Gruppen, in denen sich so rumhänge, wurde der Streifen abgefeiert und bei imdb schoss er zwischenzeitlich auf eine 7,8. Das hat sich mittlerweile etwas relativiert.
Wie immer geht man dann natürlich auch mit einer Erwartungshaltung heran, die er dann nicht einlösen kann. Sicher ist LONGLEGS kein schlechter Film, aber der Hype war dann doch etwas überzogen.
Sehr positiv fällt die doch insgesamt noch eher unbekannte Maika Monroe auf, die ich nur aus IT FOLLOWS kenne. Sie spielt die hochintelligente aber insgesamt doch etwas lebensferne Agentin mit großem Engagement und wirklich überzeugend.
Herr Cage hat sich gedacht, was für eine geisteskranke Rolle könnte ich denn jetzt noch annehmen, um meine bisherigen Auftritte zu toppen und hurra – er hat noch eine gefunden, denn er tritt hier als Trans-Psychopath auf und kann sich voll ausleben. Allerdings hat er den Film auch produziert.
Auf der subtilen Ebene funktioniert LONGLEGS eigentlich ganz gut, doch große Abschnitte sind dann doch fast eher ein Drama, denn ein Thriller, der erst in der letzten halben Stunde richtig gut wird.
Die Kamera ist allerdings sensationell und hätte sich eine Oskar-Nominierung verdient, denn gerade wenn sie subjektiv eingesetzt sind, liefert sie schon recht beängstigende Aufnahmen.
Osgood Perkins ist als Regissuer jetzt noch nicht so riesig in Erscheinung getreten, wenn auch DIE TOCHTER DES TEUELS z.B. ein ganz netter Film war. In Sachen Inszenierung hat er sich allerdings hier deutlich gesteigert, hat aber auch einen besseren Cast zur Verfügung.
Unter dem Strich ein solider Thriller, mit einigen wirklich erschreckenden Momenten und auch partiell guten Ideen, die den Hype aber nicht rechtfertigen. Da der Streifen trotzdem bei mir nachwirkte, würde ich mich doch zu einer 7 also „gut“ hinreißen lassen, weil ich die subtile Herangehensweisen bei Filmen mag. Ich denke aber viele werden diesen Streifen schlichtweg langweilig finden.