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Nach den schlechten Kritiken für den unterhaltsamen, aber strohdummen zweiten „Jurassic Park“-Teil, verzichtete Dino-Papa Steven Spielberg beim nächsten Aufguss gleich ganz auf die Regie und übertrug diese an den eher unerfahrenen Joe Johnston („Jumanji“). Eine weise Entscheidung seitens Spielberg, denn so hätte er nach Teil 2 einen weiteren kleinen Schmutzfleck in seiner nahezu makellosen Filmographie stehen.

Die Ideen gingen den Autoren Michael Chrichton und Peter Buchman total aus, alleine der Vorwand, Dr. Alan Grant (immerhin wieder dabei: Sam Neill, viel sympathischer als Jeff Goldblum im zweiten Teil) erneut auf Isla Sorna zu locken, wirkt verzweifelt hingeschustert und dumm, Laura Derns Gastauftritt ist zwar ganz nett, aber letzten Endes überflüssig.
So trifft die neue Crew bald auf der Insel ein, Grant steht gelackmeiert da, weil die Auftraggeber ihn gut ausgeschmiert haben, die Dinos sind schon bei der Ankunft nicht mehr zu halten und verspeisen gleich mal ein paar Reisemitglieder. Das Dezimierungsverfahren ist natürlich schön vorhersehbar, denn die Figuren sind derart nach Schema F gezeichnet, dass es bloß eine Frage der Zeit ist, wann der nächste im Magen eines Dinosaurier landet, die in diesem dritten Teil etwas vielfältiger gestaltet wurden, so erzeugen neben alten Bekannten auch neue Urzeitviecher Angst und Schrecken. Die Animationen sehen nebenbei bemerkt ziemlich gekünstelt aus und haben sich im Vergleich zu den Vorgängern wenig weiterentwickelt.

Das Davonlaufen vor den Dinos wird in „Jurassic Park 3“ deutlich überstrapaziert, sodass zwar jede Menge Action geboten ist, die man halt auf dem heimischen TV vergessen kann, richtige Spannung jedoch nie so richtig aufkommen will, obwohl der dichte Dschungel atmosphärisch gut rübergebracht wird. Stilistisches Neuland betritt die Reihe bei der Brücken-Sequenz, die derart vernebelt und düster ausschaut, dass die Szenerie fast surreal anmutet. Solche Szenen hätte man sich öfter gewünscht, stattdessen besteht der Film nahezu aus einer einzigen langen Flucht vor immer neueren Dinosauriern.

Einige Einfälle sind zudem total bescheuert, z.B. das Handy im Bauch oder (wie üblich nervende) das Kind, das auf einer Insel, auf der mehrere Erwachsene sich von Anfang in höchster Todesgefahr befinden, acht Wochen lang alleine durchhält und mit Granaten aus einem Bunker auf die Dinos wirft. Alles klar...

Natürlich ist „Jurassic Park 3“ kurzweilig (bei gerade mal 85 Minuten) und für einen netten Fernsehabend sicher zu gebrauchen, aber wenn man sich die Ideenarmut im Vergleich zu Teil eins anschaut und die Abnutzungserscheinungen der animierten Urzeitriesen betrachtet, wünscht man sich wirklich keine Fortsetzung mehr, aber mit dem jungen Publikum könnte Herr Spielberg immer noch einen netten Reibach machen und so wird es in einigen Jahren wohl auch kommen.

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