Review

Erstmal ein guter Ansatz, das Slasher-Genre mit gehoben künstlerischen Ansprüchen neuzudenken. Mittlerweile fast ein Geschenk an die Fans, bei der zumeist schamlos zelebrierten Ideenlosigkeit, welche von Haus aus mit diesem geringdimensionalen und quantitativ überreizten Horror-Unterbereich einher geht. Slasher trifft es auch nicht ganz, bzw. verschwimmen hier die Grenzen, Zombie, Backwood, Camp, Splatter und Gore. Neben der fast Ego-Perspektive des Killers und einigen anderen interessanten Kamera-Einstellungen, fällt vor allem der besondere Ton auf. Kein Score, bis auf einige Live-Radio-Songs, dafür natürliche Geräusche auf Max. Dazu die gesprochenen Tonspuren immer im Vordergrund und künstlich mit den Bildern verknüpft, um so wenigstens einen minimalen erzählerischen Rahmen zu kreieren. Der Zuschauer wird neben der Killer-View so noch besser in die Szenen hineinversetzt und ein ansprechender Spannungsbogen erzeugt. Wichtig, bei dem wie üblich vollzogenen linearen Zehn-Kleine-Negerlein-Prinzip. Aber trotz Kill-after-Kill, Final Girl und anderen Klischees, versucht sich der Film in gewisser Unberechenbarkeit. Manche Attacken sind Full-on-Screen, andere fast im Off. Dafür, dass keine Langeweile aufkommen kann, sorgt zusätzlich das unfassbare Level graphischer Gewalt. Ich untertreibe vermutlich, bzw. sei hiermit gewarnt, absolut nur etwas für Hartgesottene. Die Labelung Arthouse-Slasher finde ich zwar eine Schublade zu hoch, und wohl auch nicht der Anspruch der Macher, aber wir haben hier ein so ambitioniertes Werk, dass, im Zusammenspiel mit einer hochwertigen Produktion, wohl ein kleiner Neuzeit-Klassiker entstanden ist.

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