Review

                                   Achtung: Review enthält Spoiler

Innovationen im Slasherfilm sind heutzutage ja selten, bzw nicht mehr vorhanden. Jetzt versucht also Regisseur Chris Nash mal etwas, was  ein Film wie "Halloween" einst angedeutet hat. Die Kamera folgt hier fast ausschließlich dem Killer und schon wurde mit "In a violent nature" ein neuer Hype geboren. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass es nach diesem Film noch viele Plagiate geben wird, die diesem Stil folgen. Denn leider funktioniert diese Idee eher schlecht als Recht. 

Ich war jetzt nicht regelrecht gehyped, doch schon interessiert "In a violent nature" zu sehen. Schließlich ist das Konzept doch mal was anderes als in 99 Prozent von Slashern dieser Art. Und doch, das prophezeie ich jetzt einfach mal, wird Johnny (so der Name des Killers) am Ende nicht in einem Atemzug mit Jason, Michael, Freddy oder neuerdings auch Art genannt werden. Obwohl eine Fortsetzung bereits angekündigt ist. 

Um was geht es? Wir haben es hier mit einer 0815 Geschichte zu tun. Dem Bösewicht ist damals Unrecht widerfahren, und er will Rache an allen nehmen, die "seinen" Wald betreten. Und so läuft er in der Gegend rum, die Kamera folgt ihm die ganze Zeit, wie er seine Opfer beobachtet und verfolgt. Klingt spannend? Echt? Ich finde nicht. Denn genauso langweilig, wie sich das liest, so ist es auch meistens. Da wird minutenlang Johnny dabei zugeguckt, wie er durch manchmal am Tag, manchmal nachts durch die Wälder latscht und ab und zu mal einen wehrlosen Teen oder besser Erwachsenen, der einen Teen spielt niedermetzelt. Womit wir beim Positiven angekommen sind. Nämlich die Kills. Die haben es nämlich schon ziemlich in sich. Sei es ein gespaltener Schädel, ein wehrloses Opfer auf einer Holzspaltmaschine oder der jetzt schon kultige Joga-Kill (der ist mal wirklich innovativ!), die Effekte können sich sehen lassen! 

Die ganz große Schwäche allerdings ist gleichzeitig die Grundidee von Regisseur Nash. Dadurch, dass wir die ganze Zeit dem Killer folgen, bekommen die Opfer null Profil. Meist sind sie einem in anderen Filmen dieser Art eh komplett egal, aber hier hast du halt leider keinen, der einem zumindest etwas Sympathie entgegenbringt. Wie auch? Anders als der Widersacher bekommt keines der Opfer eine Hintergrundgeschichte. So sehen wir halt eine Ansammlung von Freunden in einer Waldhütte, von denen absolut nichts erzählt wird. Und das funktioniert bei mir halt leider gar nicht. 

Das ganze Dilemma führt das Ende vor Augen, als das Final Girl von einer Autofahrerin gerettet wird, die dann minutenlang eine Geschichte von ihrem Mann erzählt, die einem aber halt völlig egal ist. In einem anderen Kontext mit Konzentration auf das Opfer hätte es evtl noch funktioniert, aber so betet man förmlich, dass zumindest noch einem von beiden bald das Lebenslicht ausgelöscht wird. Passiert aber halt leider nicht, denn kurz danach endet der Film mit einem beschaulichen Schwenk durch den Wald. Gähn.



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