Review

Gelunger Mix aus "Speed" und "Alarmstufe:Rot" aus Südkorea.

Story:
Vor einiger Zeit gelang dem gefürchteten Terroristen T - einst Mitglied einer Spezialeinheit der Regierung - eine spektakuläre Flucht von einem Flughafen in Seoul, nachdem Detective Jay zu früh ins Geschehen eingriff und die Situation eskalierte. Degradiert schiebt er nun Wache in einem U-Bahn-Bahnhof. Doch er erhält eine Chance zur Rehabilitation: T hat einen Zug gekapert, in dem eine Bombe versteckt ist, die hochgeht, sollte der Zug eine bestimmte Geschwindigkeit unterschreiten. Die Zeit läuft, denn Rücksicht auf die Geiseln nehmen die Terroristen nicht...

Neu ist die Story um den außer Kontrolle geratenen Zug nicht gerade, es finden sich Elemente aus "Speed" (die Bombe), "Alarmstufe:Rot 2" (Terroristen im Zug) und "Lethal Weapon" (abgehalfteter Cop erhält eine zweite Chance). Dafür wurden sie zu einem stimmigen Ganzen aufbereitet, so dass der Film sehr kurzweilig daherkommt und die kleinen Schwächen der Story mit packenden Fights und reichlich Action locker wieder ausgleichen kann.

Gleich zu Beginn wird schon auf's Gaspedal gedrückt, indem erst mal eine Vorgeschichte gezeigt wird und die beiden Hauptcharaktere eingeführt werden. Dann - leider muss man sagen - flacht es erst mal ab, denn Jay hat ja eine Ex-Frau, die gestorben ist und eine heimliche Verehrerin, die ebenfalls vorgestellt werden müssen und dabei allerlei schnulzige Dialoge zum Besten geben dürfen. Das ist aber eigentlich auch schon die einzige Schwäche in diesem ansonsten wirklich sehr guten Film. Ob's nötig gewesen wäre, kann man sich sicher drüber streiten. Meiner Meinung nach bei einem Actionthriller sicherlich nicht. Zum Glück wird auf die Lovestory aber kein so großer Wert gelegt, dass das Tempo empfindlich gestört werden würde. Spätestens wenn der Zug gekapert wird geht's endgültig in die Vollen.

Trotz des wohl nicht gerade hohen Budgets sieht der Film zu keiner Sekunde billig aus, auch wenn keine CGI-Orgien zum Einsatz kommen. Bei einigen Stunts wurde zwar mit optischen Tricks improvisiert, aber der Großteil - vor allem die Kämpfe - sind gute, handgemachte Action, die solide aber nie zu brutal inszeniert wurde.

Einen Pluspunkt gibt's allerdings für das Ende, dass für unseren Helden gar nicht gut ausfällt. Merkt man halt schon, dass da nicht Hollywood dahinterstand. Nur für einige Geiseln geht die Geschichte glimpflich aus, ansonsten gibt's Schicksalsschläge statt glücklich-in-die-Arme fallen.

Fazit: "Tube" ist ein astreiner Actionthriller aus Fernost, der es locker mit vergleichbaren Amerikanischen Filmen aufnehmen kann. Hätte man sich die kitschige Lovestory noch gekniffen, wäre gar die Höchstnote drin gewesen.

8 von 10 Punkten

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