Tube (2003)

Zu Beginn möchte ich mich als Liebhaber der asiatischen Filmkunst outen, dies ist umso wichtiger weil es sich bei Tube nicht wirklich um asiatische Filmkunst im engeren Sinne handelt. Der Film ist recht nahe an den amerikanischen Vorbildern ohne allerdings auffällig abzukupfern oder gar zu klauen.
Somit war ich dann auch recht schnell enttäuscht und musste erkennen dass neben der soliden Machart und mächtig viel Action nicht wirklich viel asiatisch Kunstvolles in dem Film verarbeitet wurde.
Zu Beginn startet der Film mit einer wilden Actionsequenz in der sowohl die Guten als auch die Bösen viel Schiessen und wenig getroffen werden, es platzen Glasscheiben und Autos werden zerlegt, am Ende taucht auch unser Hauptdarsteller auf und führt sich cool und unerschrocken in den Film ein.
Ganz langsam und mit Rückblenden versehen erfahren wir nun seine Historie und es werden zwei Liebesgeschichten in die Handlung eingebaut. Ob die nun passen oder nicht sei dahingestellt, im asiatischen Kino geht halt nichts ohne viel Gefühl und auch seichten langsamen Bildern selbst in Actionfilmen.
Seine Frau verloren und von der einsamen Herumtreiberin vergöttert und begehrt besteht unser Held die unmöglichsten Situationen und lässt amerikanische Vorbilder ziemlich alt aussehen, etwas mehr Realitätssinn bei den Actionszenen hätte dem Film gut getan.
Es kommt wie es kommen muss, er ist dazu bestimmt dem Terroristen allein entgegen zu treten und verwoben mit seiner Liebesgeschichte ( die Herumtreiberin offenbart sich ihm ) schafft er es am Ende dann auch... doch der Preis ist hoch... aber seht selber.
Es geht um Loyalität und Opferbereitschaft, um eine alte Regierungstruppe und um Rache, alles gut und gekonnt verpackt, mit einem guten Sound unterlegt und manchmal auch mit Ansätzen dieser von mir vermissten Filmkunst.
Die langsamen Szenen sind ganz klar die Stärken des Films, der Held wirkt leicht melancholisch und scheint sein Schicksal auch gerne zu übernehmen.
Ein "kleines süßes Bonbon" sorgt dann für einen dieser guten Ansätze und man weiß wieder dass dieser Film aus Asien kommt.
Fazit :
Keine hohe Filmkunst aber solide Unterhaltung für einen Abend mit Chips und Popcorn, kurzweilig aber durchaus fesselnd.
Für solchen Durchschnitt gibt es 5/10 Punkte.