Blutiges Erbe (2003)

Blutiges Erbe, oder im Original Le Pharmacien de garde, ist ein düsterer Thriller, der aber wie so oft im Trailer vollkommen falsche Erwartungen weckt. Interessant sind vor allem das Motiv des Serienkillers, die Erde mit dem Blut derer zu reinigen, die sie verschmutzt haben und seine einfallsreichen Methoden.

Zur Story: Der junge Polizist Francois Barrier, der gerade an einer Mordserie arbeitet, bei der die Opfer alle Umweltsünder waren und auf die selbe Weise umgekommen sind, wie sie die Umwelt zerstört haben, trifft auf einer Umweltkonferenz den exzentrischen Apotheker Yan Lazarrec. Zwischen den beiden Männer entsteht eine Freundschaft, die aber vor allem von Yan ausgeht, der in Francois eine Art Seelenverwandten sieht. Als zwei Zeugen ermordet werden findet Francois den entscheidenden Hinweis, dass Yan der Täter ist. In einem alten Bauernhaus in der Bretagne treffen sich Mörder und Jäger und nur einer wird überleben.

Wie schon angedeutet weckt der Trailer den falschen Eindruck die Morde seien die Höhepunkte des Films. Diese passieren aber fast alle in den ersten 30min und sind so höchstens als eine Art Einleitung zur wahren Handlung zu verstehen.
Da von Anfang an Mörder und Motiv bekannt sind kann der Film in dieser Hinsicht keine Überraschungen mehr aufbauen und versucht vielmehr Spannung durch das Verhältnis Polizist und Mörder aufzubauen, was vor allem am Ende gut gelingt.
Leider ist der Film an manchen Stellen einfach unfreiwillig komisch, was zum einen an den Mordmethoden (z.B. mit Marienkäfern) und an manchen Characteren liegt. Dies zerstört leider die immer wieder aufkommende düstere Atmosphäre und passt einfach nicht in den Film.

Guillaume Depardieu als Polizist ist sehr gut und überzeugt vor allem gegen Ende des Films, als er durch immer mehr Rückschläge gezeichnet auch noch den letzten Freund verliert den er hat.
Vincent Perez liefert die diabolische Darstellung eines Wahnsinnigen ab, dem vollkommen unnötige magische Fähigkeiten angedichtet werden, um die Grausamkeit seiner Taten zu rechtfertigen. Bei seiner Darstellung wäre es aber auch ohne diese glaubwürdig gewesen.

Fazit: Ein guter Film, der leider zu viel will, die magischen Fähigkeiten des Mörders sind eigentlich unnötig und können höchstens als weiterer Punkt gegen die moderne Umweltzerstörung gezählt werden. Auch die unterschwelleige homosexuelle Spannung zwischen den beiden Hauptdarsellern verstört und kann nicht richtig eingeordnet werden.