Aus einem Land der guten Actionkriegsfilme!
„Land of Bad“ könnte kaum einen blöderen Titel haben. Doch es kommt bekanntlich ja auf den Inhalt an - und hier liefert dieser Kriegsactioner der alten Videothekenschule zum Glück ab! Hierzulande bei Prime abrufbar. Für die Fans von sowas wie „Lone Survivor“, „The Covenant“ oder sogar ein Quäntchen „Predator“. Über ein zersprengtes Delta Force-Spezialteam gegen ein Bündel Rebellen auf den Philippinen… Mehr nicht. Das reicht!
(Nicht nur) Russell Crowe hat mächtig Spaß!
Der Dschungel ist fühlbar. Ein Hemsworth ist heutzutage für Explosionen und Testosteron immer eine gute Wahl, selbst wenn man sich hier mit dem schwächeren Teil der Familie begnügen muss. Die Schüsse und Rückstöße werden solide spürbar gemacht. Tom Berenger als „Sniper“ lässt grüßen. Und Regisseur Eubank schafft es hier eine sehr solide Übersicht und Immersion zu schaffen, die heutzutage bei wackelnden Actionkameras und hektischen Schnitten bei weitem nicht immer gegeben ist. Er konnte mich schon mit dem Kristen Stewart-Vehikel „Underwater“ vor ein paar Jahren überzeugen, der in Rücksicht von mir etwas zu streng bewertet wurde. Mittlerweile sehe ich den sehr gerne. Und das wird mit „Land of Bad“ sicher nicht anders werden. Früher wäre das direkt in den Videotheken gelandet, hätte hoffentlich ein cooles Cover gehabt, wäre von mir spontan ausgeliehen und für gut befunden worden. Und hätte sich dann durch Mundpropaganda mindestens in meinem (Männer-)Freundeskreis verbreitet. Heute geht das andere, vermutlich schnellere Wege - aber mit gleichem Outcome. Ich weiß gar nicht genau, warum ich eine dermaßen stabile Zeit mit „Land of Bad“ hatte. Aber er flowt, kracht und geht einfach gut durch. Trotz Liams stahlblauen Augen, die nie ganz ins Szenario passen wollen. Spätestens nach dem etwas trägen, recht gemütlich die Figuren und Seiten vor- und aufstellenden ersten Drittel, kennt „Land of Bad“ eigentlich nur noch den Vorwärtsgang. Sei es durch Spannung oder Ballerei. Zwischendurch Russell Crowe mit lässigen Sprüchen an der Drohnenbedienung. Fertig ist ein auch von der Härte nicht zimperlicher Streamingrenner. Wenn das richtige Publikum an der Fernbedienung sitzt.
Krieg ist nicht gleich Krieg
Fazit: schön straighter, altmodischer Actioner im Kriegsgebiet, dessen fühlbare Location, harten Einschläge und ein (trotz 130 Kilo) hervorragend aufgelegter Crowe ihn auf ein vollkommen empfehlenswertes Männerabendniveau heben! Nur der „kleine“ Hemsworth ist dafür etwas zu austauschbar, ungefährlich und hübsch. Aber es kann halt nicht jeder ein junger Dolph Lundgren sein…