Sheffield, 1981: Mick ist 17 und arbeitslos. Alan ist sein bester Freund und ebenfalls arbeitslos. Karen arbeitet als Verkäuferin in einem Schuhgeschäft, versteht sich aber mit ihrer Mutter überhaupt nicht. Während Alan zur Army geht und nach Nordirland geschickt wird, verlieben sich Mick und Karen ineinander: Gemeinsam versucht man sich durch das Leben zu wurschteln …
Der Film beginnt mit dem Abholen des Arbeitslosengeldes, und er endet auch damit. Dazwischen liegen kleinere Diebstähle, von den Eltern unterbrochene Schäferstündchen, Fußball, Besuche auf dem Arbeitsamt, Schlägereien, ein Besuch in Bristol beim Vater von Karen, und irgendwie geht so gar nichts voran im Großbritannien der frühen 80er-Jahre. Wer nicht zur Armee geht oder kriminell wird (oder reich geboren wird), der hat so gut wie keine Chancen aus der Scheiße herauszukommen. Was bleibt sind Freundschaft, Bier, und die Hoffnung dass vielleicht mal irgendwann irgendwas passiert. Ken Loach, der Filmemacher des kleinen Mannes, zeigt ein sehr düsteres Bild der damaligen Zeit, das man jedem neoliberalem Flachwichser in den Schädel prügeln müsste. Der Verzicht auf eine Spannungskurve, die zum Beispiel THIS IS ENGLAND oder auch BILLY ELLIOT so stark gemacht hat, sowie die durchweg starken und sympathischen Laienschauspieler lässt ERWARTUNGEN UND ENTTÄUSCHUNGEN umso realistischer wirken. Und umso trister. Ein melancholischer Rückblick in Zeiten die noch gar nicht so lang zurückliegen, und die leider mittlerweile wieder hinter der nächsten Straßenecke lauern. Deprimierend, persönlich, intim, immer voller Liebe zu den Charakteren, und dabei immer sehenswert.