Review

Mit dem Westerngenre kennt sich Autor und Regisseur Justin Lee bereits einigermaßen gut aus, obgleich jene Beiträge beim Publikum nicht übermäßig gut ankamen. Dennoch konnte er für „Among Wolves“ einige bekannte Gesichter anheuern, die dem simplen Treiben ein wenig Glanz verleihen.

Arizona 1904: Die Missionarinnen Kara (Spencer Locke) und Beth (Victoria Pratt) können dem Massaker durch die Söldner um Barclay (James Russo) entfliehen und landen auf der Ranch von Michael (Trace Adkins) und Angel (Jeff Fahey), zwei einstigen Auftragskillern.
Die beiden erklären sich bereit, die Damen vor ihren Verfolgern zu schützen…

Zwei Aspekte sind früh auf der Habenseite zu verbuchen: Das Setting, insbesondere der authentisch wirkenden Landschaften und eine Reihe bekannter Namen, auch wenn sie im Fall von Tom Berenger nur einen Gastauftritt absolvieren. Fahey und Adkins erweisen sich als treffende Besetzung für zwei alternde Killer und auch Leute wie James Russo oder Edward Finlay liefern solide Leistungen ab.

Die Handlung bremst sich hingegen regelmäßig selbst aus. Nach einem kleinen Massaker zum Einstieg sind kaum Actionmomente zu verzeichnen, es gibt zu viele geschwätzige Passagen, die nur selten mit spitzfindigen Dialogen einhergehen. Zwar kommt dies den Charakterzeichnungen zugute, doch etwas mehr Tempo und Bewegung hätte dem Unterfangen gut getan und gleichermaßen mehr Dringlichkeit verpasst, - schließlich befinden sich zwei Damen auf der Flucht.

Zudem hält man sich in der zweiten Hälfte deutlich zu lange in einem Etablissement auf und trifft final noch selten blöde Entscheidungen, welche die Glaubwürdigkeit deutlich infrage stellen. Hinzu kommt die Tatsache, dass manche Leute ohne jegliche Deckung offenbar doch kein leichtes Ziel sind, man an einer Stelle einen Reifenabdruck in der Nähe einer Pfütze sieht und nicht funktionierende Uhren schlicht ignoriert werden. Etwas problematisch ist auch das etwas wahllos eingestreute Auftauchen diverser Bösewichte, die kaum Raum für die jeweilige Entfaltung erhalten, weshalb man final kaum vom klassischen Western-Showdown sprechen kann.

Die nicht allzu bleihaltige Angelegenheit liefert am Ende mehr Längen als überzeugende Action und obgleich die Darsteller noch einiges kaschieren und einem die Figuren nicht gänzlich gleich sind, hält sich das Mitfiebern in Grenzen. Dass die Handlung dabei nahezu ohne Überraschungen auskommt, ist eher zu verschmerzen als der generelle Mangel an Spannung.
4,5 von 10 



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