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Die junge amerikanische Novizin Cecilia reist von Detroit nach Italien, um auf die Einladung des Priesters Tedeschi in dem altehrwürdigen Kloster "Mater Dolorosa", das auch als Hospiz für ältere Nonnen an der Schwelle des Todes fungiert, ihr Gelübde abzulegen. Bereits kurz nach ihrer Ankunft wird Cecilia von Alpträumen geplagt und es dauert nicht lange, bis ihr schwant, dass in dem Gemäuer - in dem als wichtigste Reliquie einer der Original-Nägel, mit denen Jesus einst ans Kreuz geschlagen wurde, aufbewahrt wird - irgendwas nicht mit rechten Dingen zugeht: So verschwindet hier ab und zu mal eine Nonne spurlos und unheimliche, vermummte Gestalten schleichen durch die Gänge. Schließlich muss Cecilia sogar feststellen, dass sie - obwohl immer noch Jungfrau - doch tatsächlich schwanger ist, was von ihren Ordensschwestern in der Erwartung auf die Wiedergeburt des Heilands als Wunder gepriesen wird. Doch ist das Kind, das da in ihr wächst, tatsächlich göttlichen Ursprungs...? Angeblich hat Sidney Sweeney bereits zehn Jahre zuvor mal für die Hauptrolle in "Immaculate" vorgesprochen, der damals aber doch nicht gedreht, sondern auf die lange Bank geschoben wurde, was ihr da die Gelegenheit gegeben hat, 'ne zeitlang die Hand drauf zu halten und sich nun persönlich als Produzentin und Hauptdarstellerin aus dem Drehbuch ein genehmes Star-Vehikel hinzudeichseln, für das sie sich dann auch noch ihren "The Voyeurs"-Regisseur Michael Mohan als simplen Erfüllungsgehilfen geholt hat. Selbst ist die Frau! Nun ja, ich bin mir nicht wirklich sicher, was sie da in dem Stoff an sich gesehen hat, das einen derartigen Aufwand überhaupt rechtfertigen würde, aber zumindest erklärt sich dadurch, warum diese Nonnen-Trash-Variante von "Rosemaries Baby" irgendwann quasi zur One-Woman-Show mit endlosem Gekreische verkommt... und man muss auf jeden Fall attestieren, dass Sweeney als moderne Scream-Queen echt was hermacht und ihre Lungen genauso gut entwickelt sind wie andere Bereiche ihrer Anatomie auch. Schade allerdings, dass man die Zeit nicht auch dazu genutzt hat, die Geschichte an sich ein wenig aufzupäppeln, denn vieles, was "Immaculate" da während der ersten zwei Drittel seiner Laufzeit auftischt, sind nur altbekannte Okkulthorror-Standards, die man bereits aus den italienischen "Der Exorzist"-Nachziehern der 70er Jahre zur Genüge kennt. Wirklich neue und eigene Wege geht der Streifen erst in den letzten zwanzig Minuten, in denen dann auch die Saat einer Idee für einen wesentlich stärkeren Horrorfilm gesät wird, die in dem kurz gehaltenen Schluss-Part aber nur leider nicht so richtig aufgeht. Immerhin: Die allerletzte Szene von "Immaculate" ist wirklich auch die beste und ein echter, horribler Höhepunkt, der sich etwas länger im Gedächtnis festsetzen wird... und den Betrachter damit auch mit dem Gefühl in den Abspann entlässt, gerade einen besseren Film gesehen zu haben, als es tatsächlich der Fall gewesen ist.

6/10

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