Review

Es gibt soooo wenig Filme, die die Bezeichnung *Anti-Kriegsfilm* verdienen (lassen wir mal die Tatsache beiseite, daß es sowas wie einen *Anti-Kriegsfilm* gar nicht geben KANN, wenn man's jetzt mal ganz genau nimmt).
Die Bestie Krieg ist dermaßen verstörend, menschenverachtend und irre, daß man fast eigentlich sagen müßte, daß der Film alles andere als eine schöne Erfahrung ist. Aber genau DA liegt ja die Stärke des Films.
Wenn ein Film zeigt wie wiederlich-absoßend und pervers-eklig Krieg sein kann, dann ist es nicht so ein durchgeformter Hollywood-Bullshit wie Spielbergs *Der Soldat James Ryan*, sondern DIESER Film!

ALLE Schauspieler liefern eine Oscar-reife Performance ab, und es ist wirklich sehr sehr schade, daß der Film in der Vergessenheit versauert.
Die Effekte sind nicht spektakulär, aber äußerst realistisch.
Die Kameraführung und der Schnitt sind kantig und ruppig, was allerdings die Intention von Regiesseur Reynolds war, so daß der Film unterschweliig anders und 'unfreundlich' wirkt (wurde mit Erfolg auch bei Finchers SE7EN praktiziert).
Besonderes Lob an den Darsteller des Kommandanten des Panzers, der dermaßen undurchsichtig, pervers-brutal und unberechenbar ist, daß sich die Zuschauer genauso von ihm bedroht fühlen, wie die Darsteller der Besatzung des Tanks.

Der Film ist wirklich nichts für schwache Gemüter. Gewalt ansich gibt es am Anfang recht viel,später nur noch sehr sporadisch, dafür aber umso härter.
Bestes Beispiel ist die bekannte Überoll-Szene, in der ein Afghane in Großaufnahme von einem Panzer komplett überollt (von den Füßen bis zum Kopf - wirklich widerlich).

Alle die mit (Anti)Kriegsfilmen was anfangen können, und sich von einer gehörigen Portion Härte nicht abschrecken lassen; UNBEDINGT ANSEHEN!
Die TV-Austrahlungen sind in der Regel nur sehr sehr leicht gekürzt, und sind deshalb uneingeschränkt zu empfehlen.
Auf DVD gibt's den Streifen in den USA und ab 25.2.2002 in England (inkl. dt. Tonspur!)

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