Super Anfang, bis, ja bis pausenclownesker Auftritt Chris Hemsworth, schon in der Only-Trailer-Zeit eine bedenkliche Cast-Entscheidung. Das ändert auch keine markante Nase oder ein Drehbuch voller grausamer Taten, er verkörpert nicht den Super-Bösewicht, den Leader Of Evil. Nicht falsch verstehen, das ist keine generelle Aversion, ich mochte ihn zum Beispiel zuletzt der Rolle des Tyler Rake. Jedenfalls einzige Erklärung: keiner kann größer sein als Immortan Joe. Genug des negativen Beigeschmacks, diese Endzeit macht Eindruck, diese Götterdämmerung macht Spaß. Auch ohne Daueraction, stattdessen zwischenzeitlich ein bisschen wohliges Thunderdome-Feeling. Abschweifen und Variation war notwendig, sowohl nach 1981 als auch 2015, allein Dauerfeuer nutzt sich dann doch schnell ab. Und dann doch wieder eine gewaltige Mad Max 2-Hommage, sogar mit nicht nur ein wenig Max-Clone, sowohl im Geiste als auch physisch. Oder Stacy Keach?
150 Minuten sind ein Brocken, aber für ein rastloses Durchfahren dieser apokalyptischen Hölle ist zu jeder Zeit gesorgt. Und am Ende bekommt sogar noch der Fehler Hemsworth eine Chance sich als Mime von seiner Daseins-Schuld reinzuwaschen. Prädikat gelungen.
Übrigens, an all die vor allen nach 2000 geborenen, die Wichte, bei denen Fury Road oder gar jetzt noch Furiosa im Ranking vor Teil 2 landet. Kein Green Screen und keine Tastaturkreation kann so wild, so durchgeknallt, so bahnbrechend sein, wie echte haptische Filmkunst.