Review

Furiosa ist kein Film, der alles hat, was ein Meisterwerk braucht. Es fehlt Tiefsinn. Es sind keine philosophischen Botschaften enthalten, welche nachwirken und zum Überlegen anregen. Es gibt keinerlei anspruchsvollen Dialoge. Tiefenpsychologie und Charakterisierung fehlen. Auch die Story ist nicht sonderlich vielschichtig. Das ganze ist vielmehr wie eine überzeichnete Comic-Verfilmung. Anya Taylor-Joy hat kaum Dialoge oder vielschichtige Mimik, den ganzen Film über hat sie entweder verletzlich, stur entschlossen oder kämpferisch aggressiv drein zu blicken - ihre Augen sind das "Hauptaugenmerk" ihres Charakters. Chris Hemsworth wurde eine peinliche Gumminase verpasst, um ihn etwas anders aussehen zu lassen, damit man ihn nicht mit Thor verwechselt. Herausragend und meisterhaft sind die Actionszenen, die fantastischen Kulissen und Szenerien sowie der reißerische Soundtrack. Viele Szenen sind physikalisch unmöglich und unglaubwürdig, schaut man darüber hinweg, bekommt man richtig tolle Action geboten. In einer untergegangenen apokalyptischen Welt ergibt der hohe Verrohungsgrad wenig Sinn, ebenso wenig dass hier sozusagen Kämpfer reihenweise am Fließband verheizt werden. Die Fahrzeuge und die Fraktionen waren grossartig. Action und Spannung gibt es reichlich - doch der Tiefgang und Anspruch kommt leider zu kurz. Dabei hätte das nicht sein müssen, mit ein wenig mehr Garnitur, gespickt mit Andeutungen hätte ich dem Film gerne eine höhere Wertung gegeben. Da es jedoch durchgehend um Kawumms-Kino geht, schlittert der Film an einer Top-Bewertung vorbei.

Fazit: Fantastisch bild- und musikgewaltig - allein dadurch sehenswert - es fehlen jedoch ein paar Brisen "schwarzer Humor", verbale und grafische Denkanstösse sowie Charaktere mit Tiefgang - man hat das Gefühl es wurden ein paar wenige Zutaten vergessen. Der Film vermag es nicht einen auf einer tieferen Ebene zu berühren und anregend nachzuwirken (7/10)

Details
Ähnliche Filme