Die Kinderbuchautorin Jessica zieht zusammen mit ihrem Ehemann Max und ihren beiden Stieftöchtern Taylor und Alice in ihr Elternhaus, in dem sie als Kind gelebt hat... bis ihre Mutter gestorben ist und ihr Vater spontan den Verstand verloren hat. Die kleine Alice findet im Keller des Hauses einen alten Teddybär, dem sie den Namen Chauncey gibt und mit dem sie von nun an Zwiegespräche führt, die ihr allem Anschein nach helfen, über den Verlust ihrer leiblichen Mutter hinwegzukommen, die mit 'nem satten Sockenschuss in die Klapse eingeliefert wurde. Schnell scheint es allerdings so, dass ihr neuer imaginärer Freund einen schlechten Einfluss auf das kleine Mädchen hat und es sogar dazu bringt, sich freiwillig selbst zu verletzen. Zu spät kommt Jessica dahinter, dass es sich bei Chauncey tatsächlich um ihren eigenen imaginären Freund aus Kindertagen handelt und dieser demnach nicht nur in Alices Vorstellung existiert... und zudem auch ziemlich üble Absichten hegt... Hmm, was ist wohl das mieseste Blumhouse-Horrorfilmchen von 2024... "Night Swim", "AfrAId" oder etwa doch "Imaginary"? Würfelt's aus, denn die genannten Streifen nehmen sich allesamt nicht viel! Produzent Jason Blum hat sich jüngst ja erst wohlwollend über den zukünftigen Einsatz von K.I. geäußert, was das Filmemachen anbelangt... dabei könnte man doch eigentlich den Eindruck gewinnen, dass er seine Skripts schon längst von ChatGPT zusammenstümpern lässt, so abgetakelt und altbekannt, wie das alles daherkommt. Diesmal ist das Ergebnis eines Abends voller Prompt-Tipperei und Hochprozentigem eine aus gängigen Motiven zusammengestoppelte Geschichte, die in den 1980er Jahren schon niemanden mehr hinter dem Ofen hervorgelockt hätte und er man allenfalls noch positiv zugutehalten kann, dass ganz, GANZ junge Zuschauer damit auf sachte Art und Weise (übrigens: beinahe ohne Body-Count!) an das Genre herangeführt werden könnten. Wer allerdings irgendwann in seinem Leben schon mal einen Horrorfilm gesehen hat, wird das Gähnen hier eher nicht unterdrücken können und kann sich allenfalls noch die Zeit damit vertreiben, die "Vorbilder" zu zählen, bei denen sich hier bedient wurde: "Nightmare - Mörderische Träume", "Chucky - Die Mörderpuppe", "Poltergeist" und sogar "Mein böser Freund Fred"... die Liste der geplünderten Filme ist lang! Jeff Wadlow - nach "Wahrheit oder Pflicht" und "Fantasy Island" bereits Experte für eine derartige Gebrauchs-Ware - kocht das Versatzstücke-Potpourri dann noch lauwarm innerhalb einer unbeteiligten Inszenierung auf und versemmelt damit dann auch noch jeden potenziell gruseligen Moment auf eine Weise, die geradezu als desaströs zu bezeichnen ist... und entblödet sich auch nicht, ebenso wie der 2019er-Horrorfilm "The Prodigy" an einer Stelle einen recht berühmten Jump-Scare aus Mario Bavas "Schock" von 1977 beinahe 1:1 abzukopieren. Das Schluss-Drittel, welches da in einem billig mit wenigen Kulissen hingemodelten Phantasie-Wunderland in Sparstrumpf-Tim-Burton-Ästhetik spielt, reißt da auch nix mehr raus. Am allerärgerlichsten an der ganzen Sache ist allerdings, dass man da im Vorfeld einen Trailer für "Imaginary" zusammengeschnitten hat, der einen so richtig schön verarscht und 'nen vollkommen anderen Film erwarten lässt, als den, der dann letztendlich geliefert wird...
3/10