Eigentlich war es längst überfällig, dass ein Alligator auf Meth zum Bestandteil eines typischen Tierhorrors aus dem Hause Asylum werden würde. Regisseur Christopher Ray (verwandt mit Vielfilmer Olen-Ray) hat sich dafür einen typischen, idyllischen Fleck in den Südstaaten herausgesucht und arbeitet nahezu jedes Klischee dieser Region feinsäuberlich ab.
Der Bürgermeister in Sweetwater Point, Florida ist in heller Aufruhr, da die Feier zum Memorial Day ansteht, zu dem jede Menge Touristen erwartet werden. Ein Alligator, der auf Meth ist und rein gar keine Schmerzen zu empfinden scheint, soll zuvor unschädlich gemacht werden, weshalb DEA Dante und ein paar Helfer aufbrechen, dem Vieh die Lichter auszuknipsen…
Die Südstaaten von Louisiana bis Florida bieten sich natürlich geradezu an, um die Themen Meth und Alligator miteinander zu kombinieren. Entsprechend gibt es Sumpfgebiete, geheime Labore, eine olle Kaschemme und jede Menge Leute mit karierten Hemden. Bei alledem darf auch der skrupellose Bürgermeister nicht fehlen, während unter den Helden eine verflossene Liaison neu aufkeimt. Richtig schön unnötig und doch typisch: Ein Slapfight unter den Hinterwäldlern: Wer zuletzt steht, erhält ein Preisgeld.
Dazwischen natürlich der mutierte Alligator, der wahlweise verschiedene Maße annimmt und mal nur drei Meter, später auch gerne mal zehn Meter lang ist und einen ausgeprägten Spürsinn für die Droge entwickelt. Unter und im Wasser ist der gar nicht so schrecklich animiert, an Land schaut er allerdings recht klobig aus und vollzieht Bewegungen, die eher einem Sharknado gleichen. Die Kreatur hüpft und springt, klettert behände auf einen Funkmast und es ist beinahe schade, dass es nicht auch noch jongliert oder sich irgendwann häutet, um zu einem überdimensionalen Redneck zu mutieren.
Die Figurenkonstellation ist jedoch recht sympathisch ausgefallen und sogar ein typischer Hinterwäldler und Jäger offenbart einige hilfreiche Skills, während ein Barmann mit Militärvergangenheit in entscheidenden Momenten hilfreiche Waffen hervorzaubert.
Dazwischen werden selbstverständlich einige Opfer verspeist, was leider einige Male im Off oder etwa hinter einem Auto geschieht, wogegen andere in Millisekunden einfach verschluckt werden, wofür noch nicht einmal CGI-Blut benötigt wird.
Atempausen sind bei dieser flotten Nummer eher selten und obgleich schauspielerisch niemand jemals im Bereich eines Oscaranwärters gelangen dürfte, reicht die sichtliche Spielfreude aus, um quasi über Sumpfwasser zu halten. Auch der Score treibt passabel an, während bis auf die etwas lieblosen Effekte rund um Einschläge und Explosionen handwerklich nicht allzu viel anzukreiden ist.
Typischer Tierhorror von Asylum, der aufgrund sympathischer Aspekte, etwas obligatorischem Trash und allgemeinem Kurzweil zu den besseren seiner Zunft zählt.
6 von 10