Bei "Oh! Happy Day" handelt es sich um die OneGirl-Show von Jang Nara. Die junge Sängerin, nach dem Erfolg von "Success Story of a Bright Girl" zum Superstar in Korea aufgestiegen, bekommt hier ihre erste grosse Kinorolle für damals beachtliche 300 Mill. Won verpasst.
Das gesamte Land im Jang Nara-Fieber, versuchen die Macher des Films mit ihr eine freche und überdrehte Komödie im Stile von "My sassy girl". Leider erreicht der Film aber nie die gefühlsmässige und romantische Tiefe vom abgekupferten Vorbild, vielmehr bleibt er zwar unterhaltsam doch erschreckend platt und oberflächlich. Ich denke "Oh! Happy Day" ist nur etwas für eingefleischte Jang Nara-Fans, ich oute mich mal als nicht in diese Zielgruppe gehörend und bitte alle nun laut aufschreienden Anhänger der jungen Dame um Verzeihung.
Jang Nara ist in dieser Rolle einfach auf Dauer nur nervtötend, vollkommen überdreht und eigentlich schon ein Fall für den Psychiater.
Sie spielt die junge Synchronsprecherin Kong Hie-ji, die dieses Fach auch unterrichtend, ihre Schüler auch mal mit Gewalt zum Lernen zwingt. Aufsässig und uneinsichtig ist sie für ihre Eltern, ihre leidgeprüfte jüngere Schwester und wohl auch für die Männerwelt ein rotes Tuch. Durch ihre recht eigenwilligen Charaktereigenschaften hat sich nämlich noch kein heiratswilliger Mann ins Elternhaus verlaufen, man könnte auch sagen Miss Kong hat sie alle in die Flucht geschlagen. Somit machen die Eltern Druck und Kong Hie-ji besteht darauf, sich ihren Traumprinzen selber zu suchen.
Der findet sich recht zufällig in Form des attraktiven Club-Med-Managers Kim Hyeon-jun ( gespielt von Park Jeong-cheol ). Als dieser ihren Freundinnen wegen fehlender Finanzkraft eine Urlaubsreise verwehrt, schwört Hie-ji Rache, hat sich aber schon längst in den Schönling verguckt. Sie steigt kurzerhand in sein Appartement ein und nimmt seinen Terminplaner mit. In der Folge versucht sie nun auf aberwitzige Art und Weise an Kim Hyeon-jun ranzukommen und ihren Traumprinzen zu erobern. Doch Miss Kong hat so ihre ganz eigene Art ihre Zuneigung zu zeigen und so kommt es zum heftigen Kleinkrieg zwischen einer trinkfesten Kratzbürste und einem fast kapitulierenden Club-Med-Manager.
Also manch lustige und unterhaltsame Szene kann man dem Film nicht absprechen. Die Chemie zwischen den Hauptdarstellern stimmt ebenfalls, die Inszenierung ist locker und unbeschwert, doch alles ist so furchtbar belanglos und auch leicht unglaubwürdig.
Es fällt halt schwer zu glauben, dass sich die anfängliche Abneigung bei ihm am Ende tatsächlich noch in Zuneigung drehen könnte. Dann serviert er seine Freundin, mit der Miss Kong nun wirklich nicht mithalten kann, ganz sang- und klanglos ab. Um diesen Bahnen des Drehbuchs zu folgen, muss der Zuschauer aber schon mächtige Areale seines Gehirns ausschalten und sich einfach nur berieseln lassen.
Haben die Zuschauer das geschafft, bekommen die Männer eine omnipräsente und auch oft singende Jang Nara und die Frauen einen leicht naiven aber gut gebauten Park Jeong-cheol zu sehen. Zum Schluss gibt es etwas Romantik und natürlich einen Oh! Happy Day zu sehen ; alles bunt und schrill, süss und überdreht und vollkommen belanglos.
Sang- und klanglose 5 Punkte.