Review

Es gibt Filme, die man gesehen haben muss, um zu glauben was sich da auf dem Bildschirm abspielt, da einen jeder für einen schamlosen Lügner halten würde, wenn man versuchen sollte das Gesehene in Worte zu fassen. Einer dieser Filme ist "Oily Maniac", der wohl mit zu trashigsten gehört was jemals aus den Produktionsstudios der Shaw Brothers in Hongkong gekommen ist. Da erscheint selbst der "Super Inframan" wie gehobene Filmkunst dagegen. Nun gut, ich werde mein bestes versuchen um das unbeschreibliche in Worte zu fassen. Und ich versichere das alles was nun folgt wirklich so abläuft.

Das ganze Grauen spielt sich im Umfeld einer Nussöl Fabrik ab. Also, da hätten wir den Chef, der gerade von einer Bande von Gangster aufs übelste erpresst wird (womit? keine Ahnung, schein ich wohl verdrängt zu haben). Auf jeden fall tauchen schon bald sein Vorarbeiter und dessen Sohn auf, die sich alle mit den Gangstern kloppen. Dabei tötet der Vorarbeiter den einen Gangster und flieht vor der Polizei, die Sekunden später schon da ist. Das es Notwehr war scheint in Hongkong wohl keinen zu interessieren. Er wird jedenfalls gestellt, kommt in den Knast und wird nach direkt ein paar Tage später auch hingerichtet (zumindest scheint sich die Bürokratie in Grenzen zu halten). Allerdings kann r vorher noch seinem Sohn ein altes Familiengeheimnis mit auf den Weg geben. Er weiß nämlich wie man sich mit einfachsten Mitteln in den "Oily Maniac" verwandelt. Die Zauberformel dafür hat er sich auf den Rücken tätowiert. Also schreibt sein Sohn das ganze noch schnell ab und buddelt noch am selben Abend mitten in seinem Haus ein Loch (das ist nämlich das wichtigste bei der ganzen Sache) und setzt sich rein, murmelt noch so etwas wie "gib mir Kraft und Stärke" und sitzt schon bald in einer riesigen Ölpfütze, und verwandelt sich in den Oily Maniac. Ich sollte wohl noch erwähnen, das der Sohn ein Krüppel ist (na ja jedenfalls zieht er die ganze Zeit ein Bein hinterher und verflucht immer wieder sein Bein). Also er springt jedenfalls aus der Jauche und sieht original aus wie der "Scheiße Dämon" aus "Dogma". Natürlich macht er sich auf und bringt erstmal ordentlich ölig die Männer um, die für den Tod seines Vaters verantwortlich sind, also die Gangster nicht den Henker. Doch wie wir seit Spider-Man wissen "mit großer Macht kommt große Verantwortung" und so ist der gute Ölige Verrückte dann auch bald wirklich komplett durchgedreht, zumal ihn auch noch seine Angebetete nicht wirklich liebt.
Die wird übrigens von Chen Ping gespielt. Chen Ping? Hey war das nicht die, die in "Sexy Killer" die asiatische Foxy Brown war und dauernd oben ohne rumgerannt ist? Genau, das ist sie und erstaunlicherweise dauert es auch hier nicht lange bis sie die Bluse offen hat. Na ja, so macht der ölige Antiheld dann bald alle möglichen Leute platt, die sich ihm in den Weg stellen oder bei Gerichtsverhandlungen ungeschoren wegkommen, wie eine Frau die behauptet hat Vergewaltigt worden zu sein oder einen Typ, der irgendwas anderes gemacht hatte (mist, mir fällt nicht mehr ein was aber egal, war wohl was schlimmes, er stirbt jedenfalls).
Dazu scheint der "Held" inzwischen übrigens seine Sickergrube im Haus nicht mehr zu brauchen um sich zu Verwandeln, inzwischen reicht es wenn er sich mit Öl in Kontakt bringt. was zu unglaublichen Szenen führt. So etwa wenn er sich nachts in den Maniac verwandeln will, vor einer verschlossenen Tankstelle steht und gierig die Öldosen im Schaufenster ansieht sich dann aber doch entscheidet sich lieber aus der nächsten Zapfsäule mit Diesel zu übergießen. Auch sehr schön wenn er mitten vor ein paar Bauarbeitern in eine Tonne mit kochendem Teer springt und als Oily Maniac wieder raushüpft. Die Verwandlung wurde übrigens mittels gigantischer Stop-Motion Effekte vollzogen, was bedeutet es gibt drei Stadien der Verwandlung: 1. Mensch 2. Mensch mit schwarzen Flecken. 3. Mensch in lächelichem Oily Maniac Kostüm. Überhaupt scheint man sich bei den Tricks einiges an Mühe gegeben zu haben. Immer wieder laufen Szenen in denen der Maniac besonders hoch springt, rückwärts ab, so das man deutlich sieht, das bei den aufnahmen der arme Stuntmen eigentlich runter gesprungen ist, was selten dämlich aussieht. Noch wesentlich grauenvoller ist es allerdings, wenn sich der Maniac in eine Ölpfütze verwandelt, die wurde nämlich nachher einfach in den fertigen Film gemalt und bewegt sich in etwa so realistisch wie ein Gegner der Power Ranger nach einem Tritt in die Klöten. Grandios auch wenn am Schluss im finalen Kampf (der übrigens im selben Haus stattfindet wie der finale Kampf in "The Sexy Killer" wenn da mal nicht kosten gespart wurden und beide Filme in einen gedreht wurden. Also jedenfalls hauen die Angreifer dem Maniac Arme und Beine und am Ende auch den Kopf ab, doch die wachsen in unglaublichen Effekten einfach nach. Am Ende wird der gute übrigens einfach in Brand gesteckt und wird zu einem Häufchen Asche. Davor darf er sich aber noch komplett über ein Auto verteilen und vom Rücksitz auftauchen (was so unglaublich schlecht aussieht, das mir die Worte fehlen).

"Oily Maniac" ist ein unglaublicher Trash. Die Darsteller sind ein Witz, die Effekte lächerlich wie sonst noch was und die Story Schwachsinn pur. Und gerade deshalb macht dieser Film einen so unglaublichen Spaß. Dazu gibt es reichlich nackte Brüste (und Frauen mit Achselhaaren - die 70er waren einfach eine furchtbare Zeit), ein bischen Blut und das wohl seltsamste Filmmonster aller Zeiten. Wer also schon immer mal sehen wollte wie der "Scheiße Dämon" aus Dogma seine Filmkarriere gestartet hat, wieso Chinesen von Geländern springen, obwohl sie doch Raufspringen, wieso man ein Loch in seinem Wohnzimmer buddeln sollte und wieso es unratsam ist sich seltsame Formeln auf den Rücken tätowieren zu lassen, der ist hier absolut richtig. Trash as trash can. Eigentlich 1 von 10 Punkten, aber so viel Spaß hatte ich schon lange nicht mehr und gebe deshalb 7 von 10 Punkten. Muss man gesehen haben um es zu glauben.

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