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Der Bigfoot-Enthusiast Jason Sutherland bezieht mit seiner schwangeren Ehefrau Catherine ein Haus in einer Gegend, in der es in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder zu Sichtungen der besagten Kreatur gekommen sein soll... und tatsächlich deuten merkwürdige, nächtliche Tierlaute und andere Spuren in den umliegenden Wäldern sowie der Augenzeugen-Bericht des Park-Rangers Jeff, der jüngst erst einem Bigfoot über den Weg gelaufen sein will, schnell darauf hin, dass da mindestens einer der besagten Affenmenschen im Hain umgeht. Beim Versuch, einen felsenfesten Beweis für die Existenz der legendären Kreatur zu ergattern, wird Jasons Kumpel Brian jedoch von einem vermutlich von Bigfoot durch die Luft geschleuderten Felsbrocken getötet, was neben den Behörden nun dummerweise auch noch den Anthropologie-Professor Matthew Olsen auf den Plan ruft, der vor Jahren einem Hoax auf den Leim gegangen ist und welcher nun versucht, seinen lädierten Ruf wiederherzustellen, indem er einen waschechten Bigfoot erlegt... Eins ist mal klar: Scott Herriott hat sich bei seinem "Unverified" bestimmt von niemandem reinreden lassen, denn als Regisseur, Drehbuchautor, Hauptdarsteller und Produzent hat er hier alle relevanten Positionen gleich mal in Personalunion selbst bekleidet und anschließend auch noch den Schnitt besorgt... und hat damit einen Low- bis No-Budget-Streifen gestemmt, der die immer noch beliebte Bigfoot-Thematik zur Abwechslung mal nicht als bluttriefenden Splatterfilm à la "Der Teufel tanzt weiter" oder launige Familien-Komödie wie in "Bigfoot und die Hendersons" präsentiert, sondern der stattdessen als kurioser, kleiner Thriller daherkommt, in dem die übliche Monster-Action höchstens eine untergeordnete (oder sogar eher mal gar keine!) Rolle spielt und in dem deshalb auch keine Laien-Darsteller im Zottel-Kostüm durch die Gegend stapfen. Okay, das Ergebnis ist ziemlich dialoglastig ausgefallen - was so manchen Betrachter dezent vor den Kopf stoßen könnte - und wirkt in den schauspielerischen Details ein wenig hemdsärmelig... aber im Großen und Ganzen doch auch erstaunlich seriös und keinesfalls trashig! Glücklicherweise hat man zudem darauf verzichtet, die Chose als dödeligen Found-Footage-Vertreter aufzuziehen, wie es so manch andere Independent-Filmer im finanziell beschränkten Rahmen ja gerne mal machen und wozu auch allemal Gelegenheit gewesen wäre. Wenn man sich dann noch vor Augen hält, dass Scott Herriott 2002 in einer Kurzfilm-Doku mit dem Titel "Squatching" bereits schon eine eigene Bigfoot-Sichtung verarbeitet hat (ähm... okaaay...?), kann man wohl zu dem Schluss kommen, dass das Thema für ihn 'ne Herzensangelegenheit darstellt... und so verwundert es dann auch nicht, dass er "Unverified" mit einer ungewohnten Ernsthaftigkeit angegangen ist. Also: Insgesamt gar nicht so übel und auf jeden Fall mal 'ne Abwechslung zu dem üblichen Teenager-Krempel.

6/10

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