Einfallsreich… oder doch nicht?
„If“ erzählt von einem kleinen Mädchen, kurz vor bzw. gerade in der Pubertät angekommen und eigentlich zu alt für imaginäre Freunde. Aber private Schicksalsschläge und eine nahezu magische Begegnung lassen sie in eine komplett neue Welt dieser nicht mehr gebrauchten Weggefährten abtauchen…
Der Sommer des Ryan Reynolds?
Gute Familienfilme sind heutzutage wenn dann meist animiert. Viele Teile von „If“ sind das auch, die „Ifs“ sind (nahezu) allesamt aus dem Computer, witzig und sehr kreativ. Doch es bleibt ein Realfilm und teils näher an sowas wie „Labyrinth“ aus vergangenen Tagen als an heutiger Familienfilmausschussware. Ein größeres Kompliment geht kaum! Reynolds bleibt zwar Reynolds, ist hier von seiner Art aber bei weitem nicht so einnehmend und aufdringlich. Zum Glück! Die „Freunde“ sind wie gesagt Highlights und immer für einen Lacher gut. Es gibt Melancholie und Traurigkeit, überraschend viel sogar, etwas Kitsch und Quark hat Krasinski auch untergemischt. Doch der Geschmack insgesamt stimmt, selbst wenn vieles auf vorhersagbaren Pfaden abläuft und die Story an sich sehr dünn ist. Es geht eher um Charakterentwicklungen und Erkenntnisse als eine wirklich voranschreitende Geschichte oder gar ein Abenteuer. Dennoch hat mich „If“ öfters gekriegt als ich gedacht hätte am Ende. Und eine Feier der Kreativität und Fantasie, von unterstützenden Freunden in allen Formen und Farben, auch bzw. gerade im Erwachsenenalter, kann ich nicht schlecht heißen.
Fazit: süßer, sensibler Familienfilm. Etwas kitschig und lange Zeit auf der Stelle tretend, aber die toll aussehenden Fantasiefiguren und das starke Finnish machen ihn zu einem Highlight (mit Einschränkungen) in diesem heutzutage qualitativ spärlich gesegneten Genre.