Out of the Blue (1980)

Out Of The Blue (Koch Media) An dieser Stelle gilt es, der Firma Koch Media für diese grandiose Veröffentlichung zu danken! Out of the Blue, beziehungsweise Explodierende Träume, wie der alte deutsche Titel hieß, ist einer der wenigen Filme, die es auch nach über 25 Jahren noch schaffen, den Zuschauer zum nachdenken anzuregen, aufzurütteln und tief zu verstören! Regisseur Dennis Hopper schaffte hier das Kunststück, was ihm Ende der 60´er schon mit Easy Rider gelang, ein kritisches, ungeschöntes Portrait einer ganzen Generation filmisch darzustellen. In diesem Fall wird das Schicksal an Hand der etwa 15 Jahre alten, pubertierenden Cindy, genannt CeBe (genial von der damals 20 jährigen Linda Manz verkörpert) dargestellt. CeBe war vor Jahren dabei, als ihr alkoholkranker Vater Don (intensiv von Regisseur Dennis Hopper gespielt) seinen Truck besoffen in einen voll besetzten Schulbus steuert, bei dem es mehrere Todesopfer gab. Während der 5 Jahre im Gefängnis wohnte sie mit ihrer Drogenabhängigen Mutter Kathy (Sharon Farrell) zusammen, und lernte, sich am besten um sich selber kümmern zu müssen. Hin und her gerissen zwischen der Welt der Erwachsenen mit ihren Drogen, Gewalt und Sex, und der Welt des kleinen, verstörten Mädchens flüchtet sie sich körperlich in den zerstörten Truck, der hinter dem Haus steht, und geistig in die Haltung des Punk. Sie rebelliert gegen alles und jeden, lässt sich nichts gefallen, rutscht aber immer tiefer in die dunklen Seiten des gesellschaftlichen Sumpfes. Als ihr Vater aus dem Gefängnis entlassen wird, hofft sie, dass endlich ein normales Familienleben zustande kommt, welches auch von den Eltern gewollt wird, aber wieder zerbricht der Traum an der harten Realität, und alles steuert unweigerlich auf eine finale Katastrophe zu.Der Film ist unangenehm, trist, dreckig und realistisch. Oft erkennt man gesellschaftliche Probleme, die auch 26 Jahre nach Entstehung des Filmes Realität sind. Dennis Hopper dreht und spielt wie ein Derwisch, oft fragt man sich, in wie weit sich die persönlichen Schicksale des Regisseurs und der fiktionalen Figur des Don überschneiden, denn Hopper selber litt in dieser Zeit unter seinem starken Drogen- und Alkoholmissbrauch. Die DVD ist unglaublich gut aufgemacht, neben dem Film werden ein Audiokommentar, ein umfangreiches Booklet von Thomas Willmann, Trailer und Radiospots und auf der zweiten DVD ein 90 minütiges Interview mit Dennis Hopper gezeigt. Bild und Ton sind trotz des Alters erstaunlich gutOut of the Blue ist ein wichtiger Film, ein Sozialdrama, der die Verrohung und die Intoleranz in der Gesellschaft anprangert. Ich kann nur jedem interessierten Filmfan nahe legen, sich dieses Meisterwerk anzuschauen.   CFS