KING OF THE KICKBOXERS
Kickboxer-Filme gab es Anfang der 90er Jahre wie Sand am Meer. Es ist an der Zeit, dass der beste Vertreter dieses leider ausgestorbenen Genres mal ein angemessenes Review erhält!
Bangkok, 1980: Amerikaner Sean Donahue tritt gegen den thailändischen Kickbox-Champion an und besiegt ihn spielend. Zusammen mit seinem kleinen Bruder Jake feiert er den Gewinn der Meisterschaft. Da ein amerikanischer Champion eine Schande ist, wird das schwarze „Monster“ Khan (Billy Blanks - Expect no Mercy) auf die beiden angesetzt. Während Sean im Kampf mit Khan getötet wird, kommt Jake gerade noch mit dem Leben davon.
New York, 1990: Jake (Loren Avedon - Karate Tiger 2) ist erwachsen geworden, knallharter Polizist und das Sorgenkind seines Captains (Richard Jaeckel). Um sich dem Zuschauer vorzustellen, macht er erst einmal unter Missachtung aller Vorschriften eine Bande von Drogendealern (Jerry Trimble, Vincent Lyn, Steve Tartalia) platt… Vorstellung gelungen!
Der neueste Trend aus Thailand sind Snuff-Kampfsportfilme, in denen echte Kämpfer ihr Leben lassen. In einem dieser Filme erkennt Jake (neben Szenen aus Kick-Boxer 2 ;) den Mörder seines Bruders wieder und so macht er sich auf nach Thailand, um seinen Bruder zu rächen und nebenbei die Produktionsgesellschaft zu zerschlagen.
In Thailand trifft Jake viele interessante Leute: seinen Kontaktmann (Don Stroud), das Model Molly (Sherrie Rose) und einen einheimischen Kickboxer (Ong Soo Han - Bloodsport 2), welcher ihm nahe legt, erst einmal richtiges Kickboxen zu lernen, bevor er es mit Khan aufnimmt. Ein Lehrer ist schnell gefunden: Prang (Keith Cooke - China O’Brien) ist der einzige Mann, der in der Lage ist, Jake auf solch einen Kampf vorzubereiten.
Nach vielen schmerzhaften Trainingseinheiten (und ein paar Entspannungsübungen mit Molly-Maus) ist Jake bereit. Bei einer Demonstration seines Könnens im lokalen Fight Club wird er für die nächste Snuff-Produktion gecastet. Leider fliegt seine Tarnung auf. Khan tötet Prang, nimmt Molly gefangen und erwartet Jake zum großen Showdown… ein Kampf vor laufender Kamera… im Bambuskäfig des Todes…
Am ehesten vergleichen lässt sich KING OF THE KICKBOXERS mit dem Van Damme-Klassiker KICKBOXER: in beiden Filmen reist ein amerikanischer Kämpfer nach Thailand, wird getötet (bzw. schwer verwundet) und sein jüngerer Bruder geht bei einem Meister in die Lehre, um Rache nehmen zu können. Ich persönlich finde KotK in den meisten Belangen noch ein wenig besser als Van Dammes KB! Die Story ist vielschichtiger (Snuff-Filme, Undercover-Ermittlung), es gibt mehr Abwechslung (Van Damme trainiert in KB fast den ganzen Film), man bekommt mehr Seiten von Thailand zu sehen (in KB fast nur Dörfer und Wälder) und es treten in KotK auch mehr genrebekannte Gesichter auf!
Die Kampfszenen und Schauplätze sind in KotK ebenfalls abwechslungsreicher (Ring, Lagerhaus, Fight Club, Bambuskäfig), definitiv härter und beziehen auch Fatalities und Waffen (Messer, Speere) mit ins Geschehen ein! KB hingegen ist ein wenig witziger (vor allem wegen Xian), atmosphärischer (Training in den Ruinen, Endkampf in der Höhle) und hat mit Van Damme den beeindruckenderen Helden zu bieten!
Trotzdem gibt es nur einen KÖNIG DER KICKBOXER!
10/10 Punkten, diBu!