The Apprentice - The Trump Story (2024)

Der richtige Film zur falschen Zeit

Donald Trump. Ikone. Präsident. Bösewicht. Wahnsinniger. Witzfigur. Bauunternehmer. Showman. Dealmacher. Boss. Mogul. Geschäftskönig. Der Mann hat viele Facetten - ein paar beeindruckend, wesentlich mehr beängstigend. Doch kennt man ihn auch als Lehrling? Als Azubi (des Bösen)? Als Schüler (des Erfolgs)? Als Man in the Making? Als Aufschauender? Als Padawan? Als Spielball? Als Legende im Bau? Ali Abbasi unternimmt (eventuell etwas früh in unserer Zeitlinie?) den ambitionierten Versuch, den kommenden, erneuten (!) PotUS in der ersten Hälfte seiner Karriere zu zeigen - besonders unter der Fuchtel eines skrupellosen New Yorker Anwalts mit Beziehungen zur Unterwelt… 

The World Is Yours

The World Is a Mess

Ja, „The Apprentice“ hat mich an meinen Lieblingsfilm erinnert. An „Scarface“. Aber womöglich mit einem noch wesentlich böseren und bitteren Ende - für unsere ganz reale Welt und Gesellschaft… Abbasi hat für mich mit „The Apprentice“ einen verdammt guten und mutigen Film gemacht. Vielleicht etwas früh, vielleicht ohne komplett finales Fazit, vielleicht zu nah an der Realität, vielleicht wissen die Leute nicht wirklich, wie sie ihn einordnen sollen. Erst recht vor dem Gucken. Ist es Anklage? Warnung? Zurschaustellung? Satire? Horror? (Anti-)Werbung? Gangsterepos? Biopic? Emporhebung? Zum gewissen Teil auch Bewunderung? Doch spätestens nach dem Anschauen sollte deprimierend klar sein, um was für eine Gefahr es sich bei Trump handelt, zu was er sich entwickelt hat und was „The Apprentice“ für ein (bockstarker) Film ist. Nur mit dem Unterschied, dass Tony Montana alles verliert, überschnappt und verdient durchlöchert wird, dass Jordan Belfort auf dem Boden der Tatsache angekommen war, Kugelschreiber anpreisen darf und auch Henry Hill am Ende vor einem Scherbenhaufen steht. Doch Donald Trump erneut der mächtigste Mann der Welt wird… 

Der beste Film, der je über einen Präsidenten der USA gemacht wurde?!

Fazit: Gangsterfilm, Biopic, Satire, Geschichte, Dramödie, Zeitdokument… Ein Meisterwerk mit dem die Leute momentan einfach (noch) nichts anfangen können. Vor allem die Amis. Trotzdem großes, wichtiges , unterhaltsames, stylisches, angsteinflössendes und vielschichtiges Powerporträt. Fettes Teil. Ach ja, und Sebastian Stan macht das bravurös.