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Im Zentrum des Films stehen ein Richter, ein Verteidiger und ein Ankläger, die im Rahmen der Verhandlung auf Zeuginnen und Zeugen treffen, die von ihren Erlebnissen und Beobachtungen in Auschwitz berichten. Die Angeklagten werden im Prozess mit Beschreibungen der Zeugen konfrontiert und sollen Stellung beziehen.

Nach dem Theaterstück "Die Ermittlung" von Peter Weiss. Das Theaterstück wurde 1965 uraufgeführt und hat bis heute nichts von seinem Schrecken verloren: Es basiert auf persönlichen Aufzeichnungen, Zeitungsartikeln und Protokollen des ersten Frankfurter Auschwitz-Prozesses (1963 bis 1965).

Und wie man sich denken kann, ist das wirklich schwere Kost, die man hier serviert bekommt, denn der Streifen geht satte 4 Stunden, verteilt auf 2 Discs. Und das ganze ist wirklich nur eine Ermittlung bzw. Verhandlung ohne dass hier groß etwas anderes passiert. Da braucht man schon einiges an Sitzfleisch. Vielleicht wäre eine Mini Serie das bessere Format gewesen.

Als Richter agiert Reiner Bock souverän. Die anderen beiden Hauptdarsteller sind als Ankläger Josef Schick und als Verteidiger Bernhard Schütz – alles Menschen, die sonst auch sehr oft auf der Theaterbühne zu sehen sind.

Als Zeugen hat man hier ganz schön dick aufgefahren, In teilweise wirklich kleinen Rollen sind Leute wie Peter Lohmeyer, Arno Frisch, Marek Harloff, Andre Hennicke oder Nicolette Krebitz und viele weitere mehr engagiert worden . anscheinend war jeder wild darauf, wenigstens eine kleine Rolle in diesem Streifen zu erhaschen.

Der ganze Look des Films ist eben auch wie ein Theaterstück aufgezogen, Das ganze Setting erinnert schon deutlich mehr an eine Bühne und ist keine Inszenierung eines klassischen Spielfilms. Das muss man mögen.

Über den Inhalt mag ich gar nicht wirklich viel verraten – der ist ja oben schon zusammengefasst. Insgesamt werden hier mit Worten die grausamen Verbrechen beschrieben und es ist immer wieder erstaunlich, dass die Täter sich meist gar keiner Schuld bewusst sind, sondern glauben richtig gehandelt zu haben.

Fazit: Schwere Kost, die ich auch nicht wirklich bewerten kann, denn vielen wird das hier zu eintönig oder gar langweilig sein, andere werden begeistert frohlocken und aus allen Rohren „Arthouse Arthouse“ schreien.









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