Review

Kleine Männer. Dicke Titten. Kartoffelsalat.

Ich will gar nicht wissen, was Fans der Games zu diesem Krampf sagen… Ich habe die Spiele nichtmal drei Stunden am Stück gezockt und kotze gefühlt schon im Strahl. Was passiert dann, wenn man wortwörtlich Herz im Spiel hat?!… „Borderlands“ ist Hollywoodausfallware und blassester Hochglanztrash gänzlich ohne Sinn, Verstand, Spaß und vor allem Passion, Leidenschaft, Einsatz. Kümmerlich und künstlich aufgebläht. Unmotiviert. Eine Travestie. So beiläufig und behäbig würde man die besten Videospiele filmisch verhunzen - und „Borderlands“ gehört in keinem Medium zur absoluten Creme de la Creme. Aber dieser Film hier ist einfach nur… bäh! Unwürdig insgesamt. Mit einem der dümmsten und schlechtesten Showdowns des Jahrzehnts. Ich bin sprachlos. Erzählt wird von der rothaarigen Kopfgeldjägerin Lilith, die die kleine Tina finden, befreien, beschützen soll von einem lebensfeindlichen Planeten…

Fartians of the Galaxy

Ist Eli Roth jetzt arm dran, hat ihm das Studio dieses grossbudgetierte Projekt kaputtgemacht und jahrelang in den Giftschrank gesteckt? Oder liegen ihm solche geplanten und (im besten Fall) aufwändigen Blockbuster einfach nicht? Sollte er bei Slashern in seinem Metier bleiben oder ist er einfach insgesamt ohne Ende überfordert, überschätzt, überfragt? Die Wahrheit liegt wohl wie immer irgendwo dazwischen… Was aber weder ihm noch „Borderlands“ hilft! Das Ding ist erschreckend egal. Und streng genommen sogar in Bodensatznähe. „Borderlands“ stolpert von einem Fehler in die nächste dumme Entscheidung, von einer falschen Kurve mit Anlauf in den nächsten Kackhaufen, vom Tal der Pisse ins Tal der Langeweile und zurück durch die Wüste der Schande. „Borderlands“ macht höllisch wenig Spaß. Ein Trauerspiel. Eine Schlaftablette. Im besten Fall. Im schlimmsten Fall eine Beleidigung an alles und jeden, dem je was an „Borderlands“ lag. Pipikakawitze. Miese Computereffekte. Bunt und breiig. Gestelzte Dialoge. Kaum Chemie im Cast. Blatttiefe Charaktere, die die meiste Zeit auch richtig unsympathisch rüberkommen. Nur der „witzige“ Sidekickroboter Claptrap hat den ein oder anderen Spruch oder Moment. Dazu satte Fehlbesetzungen wie eine zu alte Blanchett, ein zu straighter Kevin Hart. Selbst ein Publikumsliebling wie Tiny Tina bekommen sie nur sehr suboptimal hin. Ein paar coole Hitsongs wirken meist vergeblich bis deplatziert. Gewollt und anbiedernd. Der humorvolle und fast parodistische Ton der Videospiele wird verfehlt. Plus: Roth ist echt kein guter Actionregisseur, um es noch freundlich zu sagen. Easter Eggs, Orte, spezielle Waffen oder Sprüche sucht man vergeblich oder wirken drangepappt. Die finale Konfrontation ist der Hohn. Komplett blutleer, inhaltlich, aber auch auf allen Ebenen der Produktion. Auftragsarbeit porentief. Da hatte man aufgegeben, bevor es richtig losging. Und man tut dem als Zuschauer nur gleich. Darauf kann keiner stolz sein. „Madame Web“ hat echte Konkurrenz in der Flopliste des Jahres bekommen…

Voice Over - Der Film

Fazit: nicht nur öde, sondern auch leer, leidenschaftslos, hässlich. Eine Shitshow. Eine Geldverbrennungsanlage. (Leider k)eine Abschreibung. Ein Bremsklotz am boomenden Bein der Videospielverfilmungen. Charakterlos, lustlos und austauschbar. Nah an Restmüll. Wie aus einem Jahrzehnt mit Bolls „House of the Dead“ oder „Postal“. Dagegen wirken die neuen „Sonic“-Filme meisterhaft. In den besten Momenten eines der egalsten Abenteuer des Kinojahres. In den schlimmsten Phasen ein „Fuck You“ an die Marke mit der man Geld verdienen wollte. 

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