Review

Ein Konvoi durch das arktische Meer nach Murmansk wird im WWII zerstreut. Allein und mit Motorschaden versucht die Crew eines norwegischen Frachters zu überleben, während um sie herum die anderen Schiffe nach und nach versenkt werden.


Der deutsche Titel ist schonmal wieder viel zu reißerisch. Ja, man ist irgendwann im Eis, aber von Todesfalle kann nicht so wirklich die Rede sein.

Aber spannend wird es allemal. Immer wenn der Feind in irgendeiner Weise ins Spiel kommt, sei es nun durch Seeminen oder auch durch Flugzeuge, geht der Puls leicht nach oben, denn diese Szenen sind mit Gespür für Timing inszeniert und machen einiges her. Leider sind sie sehr rar gesät und recht weit verstreut.

Zwischen diesen Sequenzen herrscht aber oft einige Zähigkeit und der beständige Zwist zwischen dem Kapitän und seinem Maat ist ein wenig anstrengend, denn beide taugen nicht als Sympathieträger. Der eine ist viel zu verbohrt und lässt lieber Menschen verrecken, als von seinem Kurs abzuweichen, der andere ist dauernd am jammern und erscheint (nachvollziehbar) wie ein Feigling. Einzig der Bordschütze kann Sympathiepunkte sammeln, hat aber letztlich nicht genug Screentime.

Und der Part im Packeis ist zwar ganz nett, aber das sich dort immer bietende Potential für einen Überlebenskampf wird nicht annähernd ausgeschöpft. Gut für die Crew, wenn das damals tatsächlich so relativ "harmlos" ablief.


So bleibt ein Film über ein recht wenig beachtetes Stück Geschichte des Zweiten Weltkrieges, der bessere Figurenzeichnungen benötigt hätte, denn Optik und Technik sind top.

Ich habe das Glück, nie direkt in einen Krieg involviert gewesen zu sein, daher weiß ich nicht, wie das einen Menschen verändert. Aber die moralisch teils sehr zweifelhaften Entscheidungen, die auf diesem Frachter getroffen werden, sowohl eigene, als auch fremde Besatzungen betreffend, haben mir den Zugang zu den Figuren nahezu unmöglich gemacht. Entsprechend hat mich das Geschehen wenig berührt.

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