Review

Um das Wesentliche gleich vorwegzunehmen: "Medusa" (aka "Tod auf Rhodos") bietet dem interessierten Zuschauer keine Auseinandersetzung mit der aus der griechischen Mythologie bekannten Gorgone, die ihre Opfer mit einem Blick in Stein verwandelte. Der Titel ist möglicherweise vielmehr als Anspielung auf die Wirkung des Films auf ein unglückseliges Publikum zu verstehen, welches nach knapp 100 quälenden Filmminuten ebenfalls zu Stein erstarrt sein dürfte.

Ich bin nur versehentlich in die Verlegenheit geraten, mir diesen Streifen anzutun, weil er in einer Sammlung diverser low-budget Horrorfilme enthalten war. Da hatte er thematisch rein gar nichts verloren. Inhaltlich geht es um einen jungen, amerikanischen Playboy, der ein recht enges Verhältnis zu seiner Schwester zu pflegen scheint und ansonsten irgendwie schauen muss, wo er finanziell halt so bleibt. Nach einer schier endlosen Exposition (Polterabend der Schwester mit ausgedehnten, musikalischen Beiträgen) passieren dann im weiteren Verlauf noch einige Morde, wobei das Ende der ganzen Geschichte recht vorhersehbar ist und das Schicksal der Hauptdarsteller durch die Eingangsszene ohnehin bereits vorweggenommen wurde. Auch die übrigen Charaktere (u.a. ein Ermittler und ein Gansterboss wie aus dem Bilderbuch der Filmklischees) sorgen indes kaum für Reize. Das ganze Theater spielt sich in Griechenland ab, was aber weiters keinen Unterschied macht.

Wie bereits erwähnt, zieht sich der Streifen in seinem Verlauf derart in die Länge, dass der Film hervorragend geeignet ist, um die Wirkung einer Muskellähmung zu simulieren. Wirklich trashig ist der Film allerdings nicht, wodurch er natürlich auch in dieser Hinsicht für keinerlei Aufmerksamkeit beim Zuschauer sorgen kann. Am Ende blieb bei mir daher lediglich der diffuse Eindruck eines langweiligen Spielfilms mit belangloser Krimihandlung als Erinnerung haften. Ich kann mir keine Zielgruppe vorstellen, die dieser Filmgurke etwas abgewinnen könnte. Reine Zeitverschwendung. (2 / 10)

Details
Ähnliche Filme