Film-Herz, was willst du mehr? Deutsches Film-Herz, was blutest du sehr, geknechtet von mafiösen Strukturen der Ignoranz. Die Kamera, oh oui, der Soundtrack, oh oui. Technisch, soviel sei schonmal gesagt, ist das eine glatte Eins, aber auch inhaltlich wird das Level gehalten. Die ersten 80 Minuten zeigen eine junge Liebe, Jaqueline und Clotaire, Clotaire und Jaqueline. Zuckersüß, außer vielleicht, wenn man ein Elternteil von Jaqueline ist. Ganz ehrlich, dieser Teil ist auch ein Stück weit eine emotionale Qual. Gutes Mädchen, nicht perfekt, aber auf gutem Weg, trifft auf Abfall, verfällt jenem, wo die Liebe hinfällt, wird mit in seinen vorgezeichneten Strudel des Untergangs hineingezogen. Etwas in ihr geht kaputt. Folgend mein Lieblingsabschnitt. Ein Zeitsprung und damit Bruch, welche mir zwischenzeitlich gutgetan hat, raus aus der Sicht eines Elternteils, endlich wieder in mehr cineastischer Fiktion. Subjektiv, objektiv nach wie vor große Filmkunst. Wir bekommen jetzt eine erwachsene Liebe gezeigt, wie sich herausstellt eine echte. Jetzt lässt sich, aus Sicht des adulten Betrachters, noch besser connecten. Amore, was bist du doch für ein tückisches kleines Biest!
Beating Hearts bietet zahlreiche Sichtweisen, sprich die meisten werden sich in eine andere Figur hineinversetzen. Bei mir war es wie gesagt die von Jaquelines Vater, und so viel sei verraten, genau die Metamorphose seines Mindset zur zentralen Romanze konnte ich vorm Bildschirm durchleben. Unerwartet, aber natürlich auch etwas beruhigend.