Bonnie & Kleid
In seiner Heimat Frankreich einer der größeren Kinohits der letzten Zeit, für mich Anfang des Jahres einer der heisserwartesten Filme, im Kino leider verpasst. Und nun massiv ernüchtert daheim im filmischen Kalenderendspurt nachgeholt… „Beating Hearts“ hat mich echt hängenlassen! Über eine französisch-generische „unsterbliche“ Liebesgeschichte durch die Jahrzehnte - zwischen Jugend, Knast und möglicher gemeinsamer Zukunft…
Hoodfellas madly in Love
In einem insgesamt sehr guten, aber an Enttäuschungen oder zumindest an hinter ihren Möglichkeiten bleibenden Filmen nicht armen Kinojahr, ist „Beating Hearts“ vielleicht meine bitterste Enttäuschung von allen. Trotz „28 Years Later“, trotz „Mission: Impossible - Final Reckoning“, trotz „I Know What You Did Last Summer“. Ich hatte mir von diesem Franzosenblockbuster und dieser Ghettoromanze einfach arg zu viel versprochen. Er hat mich fast drei Stunden kalt gelassen, er erzählt viel zu wenig für diese epische Laufzeit, er fährt viel zu viele Klischees auf, er ist Style over Substance falsch gemacht. Für mich zumindest. Dabei hat er seine coolen Songs (z.B. mit „Eyes Without a Face“ einen meiner All-Time-Lieblingssongs!) und lässigen Momente, dabei ist vor allem sein erstes Drittel vollgepackt mit Versatilität, Vorwärtsdrang und Versprechungen. Aber dann kommt echt nicht mehr viel. Ein Blender. Eine aufgewärmte Liebe. Ein mehrfacher Coitus Interruptus. Eher ein kaum enden wollendes Musikvideo. Mit blassen Hauptdarstellern (egal welchen Alters!), viel Retorte und nur Glasur, nichts darunter. Das rettet ihn für mich vielleicht noch vor einem Totalausfall und meiner Flopliste. Aber nochmal: Das ist nicht das Kinofest der fließenden Farben, lodernden Leidenschaft und fliegenden Fäuste, das ich mir im besten Fall erhofft hatte. Ganz und gar nicht.
Schreihals, Gleichheit, Trügerischkeit
Fazit: Ein cooler Style, ein epischer Ansatz, ein Genremix und ein paar rockende Needledrops machen noch keinen guten Film. Geschweige denn einen modernen Klassiker. Kasse heißt nicht gleich Klasse. Ich hätte gerne sowas wie „Victoria meets La Haine meets Romeo & Julia“ geschrieben. Aber „Beating Hearts“ ist dafür viel, viel, viel zu leer.