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Die Welt ist untergegangen, das steigende Wasser nimmt das Land in sich auf und die Erde ist verwaist. Zumindest im Hinblick auf die Menschen, denn Tiere sind noch unterwegs. In dem von Gints Zilbalodis inszenierten Animationsfilm gibt es somit keine klassischen Dialoge, dafür folgt man einer Katze durch diese post-anthropomorphe Welt.

Und hat man zwei Minuten an Logos von Produktionsfirmen und Beteiligten hinter sich, entfaltet sich augenblicklich eine Welt vor dem Publikum, in die man hineingezogen wird. Die Optik, die Geräuschkulisse und die Stimmung erschaffen diese und so bleibt es bis zum Ende des mit unter neunzig Minuten übersichtlich gehaltenen Films. Was nicht heißt, dass er nichts erzählt.
So trifft die feline Hauptfigur auf ihrer Reise durch das überschwemmte Gebiet auf weitere Mitstreiter. Vom Finden und Wiederfinden handelt „Flow“, vom Überwinden von Gefahren und von Annäherung. Dabei lässt Zilbalodis Platz für soziale Interaktionen zwischen den unterschiedlichen Figuren, wobei mit Mimik und Tönen immer sofort begreifbar ist, wer hier was kommuniziert. Man kann sich die Dialoge quasi dazudenken, „Flow“ schafft einen leichten Zugang zum Verständnis der Situationen. Diese sind komisch, dramatisch, rühren auch stellenweise und sind immer im Fluss. Die Handlung kommt nicht ohne ein paar repetitive Elemente aus und obwohl die Verhaltensweisen der tierischen Gefährten oft real wirken, bleibt es nicht ohne märchenhaften Touch. Dabei bleibt „Flow“ durchgehend interessant. Und sieht einfach schön aus.


Eine Katze auf einer Reise durch eine quasi untergegangene Welt. Gints Zilbalodis' Animationsfilm erschafft diese visuell einnehmend und bevölkert mit Charakteren, denen man gerne folgt. Durch Witz und Gefahr, durch Einsamkeit und Zusammenhalt, durch das Kommen und Gehen des Lebens. „Flow“ ist ein Abenteuer, in welchem man immer so neugierig bleibt wie die Hauptfigur, der man folgt. Und ist dabei immer im Fluss.

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