Polizist Samuel Edward "Sam" Makin wird von einer geheimen Organisation entführt , sein Gesicht umoperiert und er in Remo Williams umbenannt . Von nun an soll er , um die USA zu schützen , Auftragsmorde begehen . Vorher muss er jedoch noch von einem koreanischen Meister in der Kunst des Sinanju ausgebildet werden . Aber jener Meister erweist sich als Sturkopf und die Ausbildung als tückisch . Währenddessen kommt Major Fleming ( Kate Mulgrew ) einem Waffenskandal in der Armee auf die Spur ...
Selten war es so offensichtlich wie bei " Remo - Unbewaffnet und gefährlich " zu erkennen , dass man versuchte aus einem Film eine Filmreihe zu fabrizieren . Das fängt schon beim englischen Titelzusatz " The Adventure begins " an und endet mit der Verpflichtung von Guy Hamilton als Regisseur , der für einige der bekanntesten " James Bond " Filme zuständig war . Denn ein Gegenstück zu jenem Ageneten wollte das Studio schaffen : einen amerikanischen , hemdsärmeligen James Bond , basierend auf einer Pulp Romanreihe , von der es inzwischen um die 150 Titel gibt .
Da man offenbar der Meinung war , dass man in späteren Filmen noch genug Zeit haben würde um Remos Taten zu erzählen , widmete man sich im ersten und einzigen Teil ( von drei geplanten Filmen - es gab aber noch einen TV Pilotfilm ) ziemlich ausführlich der Ausbildung des Polizisten zum Kämpfer mit fast schon superheldenartigen Kräften .
Diese Ausbildung ist dann teils auch ganz nett ausgedacht und anzusehen , doch vergaß man nebenbei ein spannendes Abenteuer zu erzählen . Während nämlich Remo seine Ausbildung absolviert , recherchieren andere für ihn , damit überhaupt so etwa wie eine Geschichte entsteht . Doch dabei starren Wilford Brimley und sein Kollege meist nur auf einen Computerbildschirm mit nicht gerade aufregenden Fakten über einen Waffenhersteller , und darf die noch junge "Captain Janeyway" ( Mulgrew ) die Probleme mit dem neusten Gewehr eben jenes Herstellers aufdecken . Genauso ( wenig ) aufregend wie es sich anhört , ist die Sache dann auch , so dass ich bis zum Ende überhaupt nicht genau wusste , was der Kerl überhaupt Böses angestellt hat ( was vielleicht auch meiner schwindenden Aufmerksamkeit geschuldet ist ) , außer schlechte Waffen zu produzieren .
Fred Ward ist einfach immer ein cooler Typ , dem ich gerne mal eine auffälligere Rolle in Hollywood gewünscht hätte , doch auch er kann gegen das uninteressante Drehbuch nichts ausrichten . Joel Grey , als Meister , ist dagegen ein wirklich zweischneidiges Schwert . Manche Sachen , die er sagt , sind ganz amüsant , dann nervt er aber wieder mit seinem extrem großen Chauvinismus - was ihn im Endergebnis nicht gerade übertrieben sympathisch erscheinen lässt .
Selbst die Actionsequenzen , wie jene auf einem beeindruckend gigantischen Set des Kopfes der Freiheitsstatue ( !) oder der Einbruch in ein Forschungszentrum ( ? ) mit anschließender Riesenexplosion , reißen es einfach nicht heraus . Denn die Macher schienen oft selber nicht genau zu wissen , ob diese skurril oder bodenständig sein sollten . Da wird zwar ohne futuristische Waffen gekämpft , sondern werden schön die Hände und Füße benutzt , dagegen kann Remo so geschickt laufen , dass er in flüssigem Beton nicht einsinkt , der Meister meditiert auf seinen Fingerspitzen " schwebend " , eine Glasscheibe wird in einem entscheidenden Moment mit einem Diamantaufsatz eines Zahnes zerschnitten und ein Dobermann kann über ein Stahlseil balancieren !
Fazit : Dass der Versuch , " Remo Williams " in den neuen " James Bond " zu verwandeln , gescheitert ist , verwundert nicht . Fred Ward und der Aufwand waren nicht verkehrt , aber es mangelte an zündendem Humor , mitreißender Action und vor allem einer Geschichte , der es zu folgen lohnt . Zu lange hält man sich bei der Ausbildung des Helden auf statt ihn die Arbeit machen zu lassen . Da die Buchvorlage wohl ziemlich selbstironisch und skurril ist , hätte man eher weiter in diese Richtung gehen sollen , doch dazu war man wohl nicht bereit . So bleibt ein durchschnittlicher 1980er Actionfilm , der mehr wirkt wie ein ( zugegeben sehr aufwändiger ) Pilotfilm zu einer Serie , die es nie gab ...