In der Zukunft erhebt sich die allgegenwärtige künstliche Intelligenz, die dem Menschen eigentlich das Leben erleichtern sollte, gegen ihre Schöpfer und richtet einen Genozid an der Bevölkerung an, dem Millionen zum Opfer fallen. Bevor der Aufstand der Maschinen schlussendlich doch noch niedergeschlagen werden kann, flüchtet der "K.I.-Terrorist" Harlan, der auf eigene Faust die Programme seiner Mit-Roboter überschrieben und die Katastrophe dadurch ausgelöst hatte, von der Erde und verdünnisiert sich ins All. 28 Jahre später lokalisiert der internationale Staaten-Zusammenschluss ICN Harlan auf dem Planeten BR-39 in der Andromeda-Galaxie und schickt einen Soldaten-Trupp los, der dem Androiden mit schwerer Artillerie und neuronal verlinkten Kampf-Roboter-Anzügen endgültig den Garaus machen soll. Bevor man auf dem Planeten landen kann, kommt es durch schweren Beschuss zum Absturz des Raumschiffs, den lediglich die Daten-Analystin Atlas Shepherd überlebt. Um nun doch noch irgendwie ihre Mission auszuführen und wieder heil nach Hause zurückzukehren, muss sie sich mit ihrem Battle-Mech namens Smith durch die Pampa zu Harlans Festung schlagen... was dadurch zusätzlich erschwert wird, dass Atlas seit einem Kindheits-Erlebnis eh nicht besonders gut auf künstliche Intelligenzen zu sprechen ist und sich darum auch weigert, sich mit Smith neural zu vernetzen... Ganz schön dreist zusammen gemopst sind die Motive und Versatzstücke, die in "Atlas", einem mal ohne große Vorankündigung auf Netflix gedroppten Sci-Fi-Filmchen mit Jennifer Lopez als prominentem Zugpferd, miteinander verwurschtelt werden und bei denen man nun mal wirklich kein Genre-Experte sein muss, um die Vorbilder zu erkennen, bei denen sich hier schamlos bedient wurde (ganz spontan, ohne groß nachzudenken: "Blade Runner", "I, Robot" und so ziemlich alles von James Cameron). Okay, dass man nicht bei jedem Fließband-Streifen aus der Traumfabrik die Innovation in Tüten erwarten kann, ist klar und eventuell gibt es ja auch Filmemacher, die immer noch Fan geblieben sind und auch einfach mal nur so ihren eigenen Lieblingsfilmen hofieren wollen, aber hätte man den dreisten Ideen-Klau da nicht ein wenig besser tarnen und dafür sorgen können, dass das alles nicht so abgeschmackt und öde daherkommt? Brad Peyton, der Regisseur der echt miesen The Rock-Vehikel "San Andreas" und "Rampage", ist da wohl schlicht der falsche Mann gewesen, um einen Science-Fiction-Streifen auf die Beine zu stellen, unter dessen gelackter Oberfläche zumindest noch ein kleines bisschen Tiefgang steckt... etwas, was die genannten Vorbilder - die übrigens immer noch wesentlich unterhaltsamer sind als das hier - allesamt hinbekommen haben. Dummerweise liefert "Atlas" dann noch nicht einmal ein entsprechendes Maß an knalliger Action, das einen über die vorherrschene Inhaltsleere hinwegtrösten könnte, sondern stattdessen bestimmen hauptsächlich langweilige Dialog-Szenen voller Zwiegespräche zwischen der Lopez und ihrem Battle-Mech die Handlung, die dadurch förmlich totgelabert wird. Letztendlich hat sich mit dieser Schlaftablette keiner der Beteiligten so wirklich einen Gefallen getan, auch nicht die Hauptdarstellerin, die nach dem ebenso daneben gegangenen "The Mother" hiermit wohl auf den nächsten Streaming-Hit spekuliert, mit so einem lauen Krempel wie "Atlas" insgesamt aber nur ihren Marktwert mindert. By the way: Es ist ja nicht so, dass man die von Netflix in ihre Gebrauchsware zum schnellen Wegstreamen und Vergessen gebutterte Kohle nicht auf dem Bildschirm sehen würde, aber wenn man sich zum Vergleich dazu ansieht, was "The Creator" und "Godzilla Minus One" zuletzt erst mit (sehr viel) weniger Budget hinbekommen haben, ist es doch irgendwie beschämend, dass die Effekte in "Atlas" bestenfalls gerade mal durchschnittlich sind und über weite Strecken sogar aussehen, als wären sie aus dem nächstbesten Videospiel gezogen worden...
3/10