Bad Boys: Ride or Die (2024)

Eine Backpfeife für das Franchise?

Vor vier Jahren konnte „Bad Boys 3“ glücklich genau den letzten Moment vor Corona abpassen und der erfolgreichste Film weltweit seines Jahrgangs bleiben. Nun dürfen die jungen Regisseure nochmal ran und der bereits vierte Part der chaotischen Abenteuer der besten Buddies und bösen Buben der Polizei von Miami füllt die Kinosäle. Dieses Mal heiratet Mike, bekommt Marcus 'nen bewusstseinserweiternden Herzinfarkt und ihr ehemaliger Chef wird post mortem als Betrüger und Verräter hingestellt - was natürlich auch seine beiden „Bad Boys“ auf die Abschussliste und Flucht vor den eigenen Leuten führt… 

Bad Boys goes Fast & Furious

„Bad Boys: Ride or Die“ geht einen für Polizei- oder Agentenfilme gewohnten Weg: er lässt seine beiden Helden zu „Verrätern“ und rogue von den eigenen Leuten gejagt werden. Dazu gesellt sich ein guter Schuss Wahnsinn und Hochglanztrash der neueren „Fast“-Filme, sogar mitsamt familiärem Schwur. Dazu dann wiederum die noch immer nicht eingeschlafene Chemie zwischen Smith und Lawrence, eine absolut überdrehte Kamera und Schnittweise, ein paar stupide Shootouts, Drohnenstakkatos, plumpe Chameos und dumme Sprüche. Fertig ist ein vierter Teil, der in einem vollen Kino mit Pubertätsvolk und Bier sehr gut funktioniert. Er trifft gefühlt gekonnt deren Nerv. Und auch mich hat er stellenweise abgeholt und mir etwas besser gefallen als Teil 3. Aber nur vereinzelt. Ich bleibe da dann insgesamt doch viel, viel lieber bei den ersten beiden Teilen. Dass Reggie hier jedoch endlich seinen späten Payoff bekommt, ist süß, fair, überfällig und ließ das Kino kurzzeitig ausflippen. Zurecht. So richtig „meine“ Bad Boys sind das insgesamt aber irgendwie nicht mehr… Müssen sie aber auch nicht. 

Fazit: hyperaktiv, hysterisch, hohl… und doch ungemein unterhaltsam?! „Bad Boys 4“ schwimmt gegen seinen eigenen Strom, dreht sich im Kreis und tanzt im Schottenrock Limbo. Eine dumme Actionparty eher an die aktuelle Jugend angepasst als für Fans des ersten Teils. Dennoch wild.