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Die wortlauten Spassbuddies sind zurück



Bereits drei mal liess es das Copduo auf der Leinwand krachen. Und das erfolgreich. Grund genug, ein viertes Mal die Schwarte vom Putz zu hauen und so legte Erfolgsproduzent Jerry Bruckheimer nach, engagierte dabei die beiden belgischen Regisseure Arbi und Fallah, die sich bereits für den dritten Ableger verantwortlich zeigten. Dabei erhielt er wieder grösstenteils Zustimmung bei den Kritikern und auch seine Ausgaben konnte er vervierfachen. Bruckheimers Konzept ging folglich wieder auf.

Nach dem Tod von Isabel Aretas heiratet Cop Mike Lowrey. Auf dessen Hochzeit erleidet sein Partner Marcus einen Herzinfarkt, den er überlebt. Während der Komaphase erlebt er eine Nahtoderfahrung, bei der er seinem verstorbenen Captain Conrad Howard begegnet. Dessen Ruf wird posthum in der Öffentlichkeit beschmutzt, indem er als Mittäter bei den Drogenkartellen dargestellt wird. Marcus und Mike wollen das nicht auf sich sitzen lassen und erforschen in eigener Sache. Dabei nehmen sie sich die Hilfe von Mike' s inhaftierten Sohn Amado an, der von der Sache Bescheid wusste. Und schon bald überschlagen sich die Ereignisse und die Bad Boys haben mehr Killer im Nacken, wie Ihnen lieb sein dürfte.

Neben familiären Zwistigkeiten und persönlichen Gebaren wird das wieder ins Boot zurückgeholte Actionspassduo in einen Fall eingesponnen, der aus dem dritten Teil resultiert und gut gewoben anknüpft. Will Smith und Martin Lawrence machen trotz ihres fortgeschrittenen Alters eine recht imposante Figur. Dabei bleiben sie ihrem charismatischem Kindsköppeego treu; der eine die Labertasche, der andere ein Draufgänger.

Auch wurden recht sehenswerte Nebenfiguren in den Plot verbaut, was nichts daran ändert, das alles auf die beiden Protagonisten zugeschneidert wurde. Immerhin bleibt "BB" seinem Image treu und lässt die beiden Sprüchekanonen in quietschbunten Designs agieren.Schnelle Karosserien und fesche Klamotten vor fesch-lässigen City Settings erinnern nicht zuletzt an Miami Vice Lifestyle, während Fettbacke Lawrence unter gediegener BlackMusic comicartig rumblödeln darf, während Smith den ernsteren Part übernimmt.

Die schnellen Schnitte und die lakonischen Ballereien wären noch hervorzuheben. Ebenso die waghalsige Stunts und explosive Action zwischen Kugelhagel und Sprüchegewitter, bei dem kaum ein Körper heil bleibt. Bruckheimermässig wird das Stilmittel der fliegenden Kamera aus der Vogelperspektive bei den Actionszenen eingesetzt, um weitere Coolness zu punkten. Ästhetisch eben sehr nobel und geleckt angesiedelt, macht das Teil Spass, kommt aber auch ziemlich einseitig übertrieben daher, bei der nur eine Seite Federn lässt, während die andere kaum Schaden davon trägt, keine Opfer zu beklagen hat, was mitunter nerven kann. Hollywoodlike eben, was dem typischen Standard des Hollywoodkitschs entspricht, fernab von jeglichem Realismus abgedriftet. Diesen Negativpunkt muss man halt eben ausknipsen und sich einfach der lauten, bunten Bilderflut ergiessen lassen; so funktioniert lautes, hohles und stilprägendes Unterhaltungskino heutzutage."Watcha gonna do when they come for you!"

Ästhetisches Popcornkino mit fetzigen Schnitten und cooler Kamera. Sprüche, Schüsse und coole Mucke peppen den Actioner zusätzlich auf. Trotz Einseitigkeit und Realismusverlust unterhaltsames Teil aus der Bruckheimer Schmiede. Als Zuckerl obendrauf gibt' s noch einen Albino Alligator. Da werden Erinnerungen an "Eraser" wach. Hola, die Waldfee!


Ist die FSK:16 Freigabe gerechtfertigt? Ja, viele blutige Einschusslöcher und harte Baller-Action, Leichenberge quer verteilt, gerechtfertigen die Freigabe!

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