Review

Die Vloggerin Carol verbringt mit ihrer Freundin Roberta den Urlaub auf den Philippinen und chartet als Überraschung für ihre Liebste die Yacht des Skippers Frank, der mit den beiden Mädels zu einem mehrtägigen Boots-Ausflug aufbricht. Da die Stimmung an Bord entsprechend aufgeheizt ist, dauert es auch nicht lange, bis Frank ein Auge auf Carol geworfen hat. Um schließlich ungestört einen Annäherungsversuch zu starten, setzt er Roberta während eines Tauchgangs mit einer manipulierten Sauerstoff-Flasche in einer unterseeischen Grotte fest. Da Carol sich seinen gemachten Avancen widersetzt, kocht Frank endgültig die Sacksuppe über und er schreckt nun auch nicht mehr davor zurück, sich die junge Frau mit Gewalt gefügig zu machen... Verglichen mit seinem Joe D'Amato-Update "Man-Eater - Der Menschenfresser ist zurück" nimmt sich Dario Germanis "Trapped - Mörderische Tiefe" direkt harmlos aus, wobei man allerdings schnell auf den Trichter kommt, dass hier doch ebenso der Versuch unternommen wurde, im alten Epigonen-Stil den italienischen Genrefilm wiederzubeleben. Nun ja, Germani ist mit seinem Vorhaben wiederum krachend gescheitert, denn trotz des Settings erinnert das Ganze da weniger an "Todesstille - Eine Reise ins Grauen", sondern - nicht nur aufgrund der Figuren-Konstellation - mal viel eher an "Der Skipper", denn statt nervenzerrendem Thrill auf hoher See herrscht hier ebenso eine Spannungs-Flaute, zumal sich der Genre-technisch relevante Part der Handlung da auf die letzten 25 Minuten beschränkt... die zwar gut blutig sind, allerdings keinen finalen Höhepunkt markieren, sondern mal eher neue Untiefen in Sachen Langeweile ausloten und ziemlich unnötig und abstoßend mit ein wenig sexualisierter Gewalt daherkommen. Doch halt, "Trapped - Mörderische Tiefe" hat dafür andere "Qualitäten" vorzuweisen: Germani lässt die Angelegenheit statt in Psycho-Thriller-Gefilde mal ganz schnell in Richtung Softsex-Streifen abdriften und die beiden attraktiven Hauptdarstellerinnen darum auch ausgiebig im Hotelbett, an Bord der Yacht oder am Strand einer Paradies-Insel miteinander rummachen. Nun ja, is' ja auch nich' schlecht, gelle? Schade nur, dass der viele Lesben-Sex einen trotzdem nicht wirklich über die dünne Plotte wegtröstet, denn das Ganze ist noch inhaltsleerer geraten als kürzlich erst der vergleichbare "Flycatcher - Survival Has Its Price". Credit where its due: Die digitale Technik wurde sowohl in den Unterwasser-Szenen als auch aus der Luft per Drohnen-Shots tadellos gehändelt, was in einer ansehnlichen Reiseführer-Optik voller attraktiver Schnitt-Bilder resultiert, bei denen man sich nie ganz sicher sein kann, ob sie wirklich selbst geschossen oder doch nur eingekauft sind... bei soviel Urlaubs-Feeling vergisst man fast, dass es sich hierbei doch nur um ein billiges Drei-Personen-Stück handelt. Echt lachhaft ist dagegen das Finale, das mit einem lauen Alternative-Popsong unterlegt ist und zum sanften Eindösen animiert.

2/10

Details
Ähnliche Filme