Brückenteile einer anberaumten Trilogie bilden mehrheitlich den undankbaren Part, denn Einsteigern fehlt die Vorgeschichte und den Ausgang werden sie ebenfalls nicht sogleich erfahren. Doch in diesem Fall kann sich Regisseur Renny Harlin vom Vorwurf der stumpfen Kopie des Originals (2008) befreien, da reine Home Invasion nicht länger das Zentrum des Stoffes markiert.
Während ihr Freund beim Überfall dreier Maskierter in einer Waldhütte ermordet wird, kann Maya (Madelaine Petsch) entkommen. Sie wird ins Hospital gebracht, doch hier geht der Terror nahtlos weiter…
Immerhin lässt sich die Handlung auch ohne Kenntnis des Vorgängers gut einordnen, zumal das Schema denkbar simpel ausfällt: Ein potenzielles Opfer, drei maskierte Verfolger und relativ viele Schauplatzwechsel. Obgleich das Geschehen innerhalb der ersten Viertelstunde aufgrund mehrerer Rückblenden (ein paar Stunden/20 Jahre zurück) etwas holprig einsteigt, wird mit der ersten Attacke im Krankenhaus Fahrt aufgenommen.
Hauptsächlich in der Slowakei gedreht, sorgen diverse düstere Kulissen für Atmosphäre und Abwechslung. Zudem ist über weite Teile viel Bewegung im Spiel, wenn es von verschiedenen Räumlichkeiten im Hospital in den Wald geht, einige Unterschlüpfe in Anspruch genommen werden und sich anbei eine Paranoia andeutet, da Maya selbst vermeintlichen Helfern nicht trauen kann.
Madelaine Petsch steht bei alledem nahezu pausenlos im Fokus und meistert ihre One-Woman-Show souverän und mit einigen Nuancen, zudem ist ihre Figur nicht mit derart vielen irrationalen Verhaltensweisen geschlagen wie beim Vorgänger, so dass zwischenzeitlich auch mal etwas Gegenwehr möglich ist. Bei einer prekären Situation im Wald, bei der ausnahmsweise mal nicht die Verfolger Auslöser des Übels sind, versagen die CGI leider ein wenig, spannend gestaltet sich jene Sequenz aber dennoch.
So erfährt man noch etwas über die Vorgeschichte zweier Maskierter, Nadel und Faden sind in einer solchen Lage Gold wert und Anschnallen sollte nicht nur in einem Krankenwagen verbindlich sein. Letztlich tragen die effektiv arbeitende Kamera und der routiniert abgestimmte Score zur latenten Stimmung des Unbehagens bei, doch am Ende der Geschichte muss man sich eben doch wieder gedulden, da die Handlung so ziemlich mittendrin ein „to be continued“ einwirft.
Sollte das solide Niveau gehalten werden, darf der Abschluss rasch nachrücken.
6,5 von 10