Die Film-Studenten Ali, Paul und Ned wollen im Rahmen einer Dokumentation einer lokalen Legende nachgehen, nach welcher der Geist des mörderischen Bahn-Angestellten Gordon Wright angeblich immer noch im Eisenbahn-Museum von Port Adelaide herumspukt. Nachdem ein erster Rundgang durch das Museum am Tag keine Beweise für übernatürliche Vorkommnisse geliefert hat, steigt das Trio nach Einbruch der Dunkelheit nochmal in das leerstehende Gebäude ein... und erlebt sein blaues Wunder... Knappe siebzehn Jahre nach "Blair Witch Project" und grob geschätzt einer Million Found-Footage-Vertretern identischer Machart ist einem Filmchen wie "The Museum Project" nun wirklich keinerlei Originalität mehr zuzusprechen... nicht mal, was den Titel anbelangt! Erstaunlich, dass es da immer noch so viele Nachwuchsfilmer gibt, auf die die längst ausgelatschten Pfade des besagten Myrick/Sànchez-Originals einen derartigen Reiz auszuüben scheinen, aber offenbar lässt sich die Fake-Doku-Masche im kleinen bis nicht vorhandenen Produktions-Rahmen halt doch erheblich leichter umsetzen, als ein "richtiger" Film... nur, davon hat der Zuschauer ja nichts. Hier ist so ziemlich alles so, wie bei der Hexe von Blair: Wieder drei Studenten, wieder Darsteller, die unter ihren tatsächlichen Namen im Film agieren, wieder unscharfe Bilder und das übliche Kamera-Gewackel. So bietet dann auch "The Museum Project" inhaltlich wirklich nichts Neues und dürfte folglich auch nur von denen abgefeiert werden, die auch dem x-ten Abklatsch eines Erfolgsfilms noch etwas Positives abgewinnen können. Mir persönlich ist aber absolut schleierhaft, wie man sich sowas immer noch mit Genuss ansehen kann, zumal die laschen Jump-Scares und Grusel-Effekte mit dem plötzlich auftauchenden Schaffner im Hintergrund einiger Szenen da doch mächtig abgegriffen daherkommen. Für das Regie-Duo Don Cavallaro und Paul Evans Thomas ist das hier übrigens nicht das erste Rodeo, denn 2012 gab es von den beiden schon den identisch gestrickten Kurzfilm "The Secluded House", schade, dass man seitdem nichts dazugelernt hat. Immerhin: Der Drehort des - realen - Eisenbahn-Museums bietet zumindest mal 'ne Abwechslung zu den Wäldern und heruntergekommenen Bruchbuden, in denen sich solche Streifen ja sonst immer so abspielen, auch wenn daraus nicht wirklich gruseliges Kapital geschlagen wird. Bonus-Punkte gibt es jedoch dafür, dass der Spuk schon nach 'ner Dreiviertelstunde vorbei ist und man gnädigerweise darauf verzichtet hat, das Ganze auf abendfüllende Länge auszuwalzen (die Chose zieht sich aber auch so schon genug)...
3/10