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US Marshal Madolyn Harris stöbert den Buchhalter Winston in seinem Versteck in der Wildnis Alaskas auf und zwingt ihn, als Kronzeuge gegen den Mafia-Boss Moretti zu fungieren. Mittels eines gecharterten Flugzeugs soll dieser nun zunächst nach Anchorage und von dort im Anschluss nach New York überführt werden, um dort in einem Prozess vor Gericht auszusagen. Kaum ist die Maschine in der Luft, entpuppt sich der Pilot jedoch als gedungener Auftrags-Killer, der von Moretti auf die Gesetzeshüterin und ihren Schützling angesetzt wurde... und zudem auch mental ganz schön ein Ei am Rollen hat. Madolyn kann den Psychopathen zwar mit knapper Müh und Not mit Hilfe eines Elektroschockers überwältigen, doch dummerweise ist dieser auch die einzige Person an Bord, die weiß, wie man ein Flugzeug fliegt... Bereits die auffallend beschissenen VF/X in der allerersten Szene direkt zu Beginn (offenbar ist ein glaubwürdiger CGI-Elch doch schwieriger hinzufaken als ein paar Flug-Szenen vor dem Studio-Green-Screen!) führen einem knallhart vor Augen, dass für den trotz seiner (unverdienten!) Oscar-Nominierung als bester Regisseur für den 2016er-Kriegsfilm "Hacksaw Ridge" immer noch in Ungnade gefallenen Mel Gibson die Zeiten von Hollywood-Groß-Produktionen à la "Braveheart" voller Epik und Grandezza passé sind. Stattdessen macht er mit seinem High-Concept-Thrillerchen "Flight Risk" nun einen Abstecher in die unteren Videotheken-Regale der 90er Jahre, als Streifen wie dieser gefühlt noch im Wochentakt rausgehauen wurden. Erinnerungen an das ähnlich luftige Psychopathen-Filmchen "Turbulence" werden da wach und das nicht nur, weil Mark Wahlberg als Bekloppti vom Dienst hier ebenso hart auf der Szenerie rumkaut wie damals noch Ray Liotta... wobei das beengte Flugzeug-Setting in diesem vorliegenden, kammerspielartigen Quasi-Drei-Personen-Stück sogar noch viel klaustrophobischer ausgefallen ist. Obwohl Gibson inszenatorisch merklich immer noch ziemlich fit ist, sagt er hier der vermeintlichen Ernsthaftigkeit der Handlung jedoch flugs den Kampf an und lässt seinen "Flight Risk", sobald der Flieger erstmal in der Luft ist, mittels erheblich beknackter Story-Details, gewollter Comedy und ulkigen Einfällen am laufenden Band als Beinahe-Parodie rigoros in Richtung Genre-Trash abdriften. Die Zügel lässt er dann auch in Sachen Schauspielführung mächtig schleifen und Wahlberg sowohl in Sachen Performance als auch, was sein Erscheinungsbild anbelangt, mächtig aufdrehen... und der bizarre Glatzen-Look lässt sich auch nur dadurch erklären, dass dieser wohl irgendwann mal eine Doku über den BTK-Killer gesehen und sich gesagt hat, dass solche Typen halt so aussehen müssen. Topher Grace kommt in der gänzlich unpassend auf lustig getrimmten Kronzeugen-Rolle derweil immer noch nicht über seinen Eric Forman hinweg und wird vermutlich auch mit 70 noch aussehen wie 'ne Schnullerbacke. Ein "guter" Film ist "Flight Risk" ergo nicht und von der Erwartung, einen "seriösen" Thriller zu Gesicht zu bekommen, sollte man sich besser schon im Vorfeld freimachen, DANN allerdings steigt der allgemeine Unterhaltungswert mit jeder Marky Mark'schen Overacting-Attacke nicht unbeträchtlich in geradezu schwindelerregende Höhen. Fazit: Highly entertaining, can't be taken seriously... der "Beekeeper" von 2025!

5/10

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