Review


Inhalt:

Der Streifen "Trilogy of swordsmanship" ist ein Film, der 3 historische Episoden beinhaltet, in denen Frauen-Rollen einen besonderen Rang einnehmen...

Episode 1: "The iron bow"

Die bildschöne Ying Ying (Shih Szu) arbeitet in einem Gasthaus als Kellnerin, welches von ihrer verwitweten Mutter betrieben wird. Dessen verstorbener Mann, der Vater Ying Ying´s, hatte einst bestimmt, dass derjenige, der es schafft, von einem schweren, eisernen Bogen eine Pfeil abzuschießen, Ying Ying ehelichen darf.

Einer der sich dazu auserkoren fühlt, ist der von sich sehr überzeugte aber letztendlich feige Shi (Tien Ching), der Sohn des örtlichen Magistrats.
Als Shi sich an der gestellten Aufgabe versucht, scheitert er kläglich. Und nicht nur das. Der durchreisende Geschäftsmann Kuang (Yue Hua) hat ebenfalls ein Auge auf Ying Ying geworfen. Diese würde offensichtlich den smarten Kuang dem schmierigen Shi vorziehen.
Ein erstes Aufeinandertreffen der Rivalen endet damit, dass Shi das Feld räumt.

Doch Shi gibt nicht so leicht auf. Er will durch seine Truppen Kuang als vermeintlichen Verbrecher inhaftieren lassen.
Doch Ying Ying, eine excelente KungFu-Kämpferin, kann den Trupp aufhalten, und Kuang gelingt es, in die Hauptstadt zu entweichen.

Nunmehr verliert Shi endgültig die Fassung. Er will Ying Ying letztendlich mit Gewalt in die Ehe mit ihm zwingen. Hierbei sollen ihm seine besten Männer, unter ihnen ein Bär von einem Kämpfer (Bolo Yeung), zur Seite stehen.

Es kommt im Gasthaus zum heftig-blutigen Gefecht.......


Episode 2: "The tigress"

Pang Xun (Lo Lieh) und seine 1.000 Kämpfer umfassende Horde brechen in die Stadt herein. Pang ist auf der Suche nach einer Frau, Shih Chung Yu (Lily Ho), eine Edelprostituierte, die im Bordell "Rouge" ihren Freiern zu Diensten ist.
Shih, von vielen Männern begehrt, schenkt ihr Herz nur einem Mann, General Wang Xing Yu (Chung Wa), und so steht denn Pang Xun auf verlorenem Posten.

Da aufgrund der Liason mit Shih der General seine Pflicht, die Stadt vor Pang Xun und seinen Banditen zu schützen, vernachlässigt hat, fällt er bei Minister Li in Ungnade. Wang Xing Yu soll exekutiert werden....!

Shih und ihre Kolleginnen gelingt es jedoch, mit entwaffnenden Charme den Minister von seinem Vorhaben abzubringen. Shih bietet für das Leben ihres Geliebten ihr eigenes.
Sie will, um Wang Xing Yu zu rehabilitieren und Li eine Lektion zu erteilen, den Banditen Pang Xun arrestieren!

Mit Hilfe ihrer Kolleginnen, Wang´s, sowie mit vorgegebenen Gefühlen Pang in Sicherheit wiegend und über ihre wahren Gefühle im Unklaren lassend, stellt sie diesem eine raffinierte Falle.....

Doch sind Pang Xun´s Absichten wirklich so schändlich.....?


Episode 3: "White water strand"

Die Rebellen vom Liang Shan gehen gegen die Unterdrückung des Volkes durch korrupte Regierungsvertreter der Sung-Dynastie vor.
Einer ihrer Anführer, Xu Shi Ying (Ti Lung), gerät in die Hände zweier Generäle (Chen Hsing, Wang Chung) dieser Ausbeuter-Clique.
Seine Schwester Xu Feng Ying (Li Ching) will mit Hilfe anderer Helden (u.a. Cheng Lui, Tang Yen Tsan, Wang Kwang Yu, Bolo Yeung) des Liang Shan ihren Bruder befreien.

Da taucht plötzlich der ominöse Mu Yu Ji (David Chiang) auf. Dieser ist ein Gegner allen Blutvergießens, verhilft den Liang Shan-Helden inclusive Xu Shi Ying´s zur Flucht, vereitelt dabei aber auch Verluste der Regierungstruppen.

Der Vorgesetzte der beiden Generäle, Luo Tian Yi (Ku Feng), erkennt, dass er durch Mu Yu Ji die Möglichkeit hat, an die Rebellen des Liang Shan heranzukommen!
Er lässt Mu Yu Ji durch präparierten Wein betäuben, und veranlasst den hinterhältigen Magistrat (Wong Ching Ho) der Stadt, Mu öffentlich exekutieren zu lassen.

Die Rebellen, die sich in Mu´s Schuld sehen, können tatsächlich all dem nicht tatenlos zusehen.
Es kommt zum mörderischen Show-Down. Als Mu hastigst liquidiert werden soll, greift Xu Shi Ying beherzt in das Kampfgeschehen ein........


Fazit:

Sehr gut! 3 der besten Regisseure der Shaw Brothers jener Zeit, fanden hier zusammen, um 3 typische Swordplay- und WuXia-Geschichten zu kreieren und zu einem Streifen zu verbinden.

Und das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen. Die 3 Regisseure, Yueh Feng, Cheng Kang und Chang Cheh, letzterer offenbar der geistige Vater dieser 3in1-Idee, zeigen hier in "ihren" jeweiligen Episoden ihre "Handschrift in Kurzversion". Und das ganze ist unterhaltend gemacht und für die Anhänger des Shaw-Studios ein ansprechendes Potpurri.
All das, was für die 3 Spielleiter in ihren abendfüllenden Einzel-Streifen so typisch war, dass bieten sie hier als Extrakt, so dass sich jeder Betrachter einen Eindruck davon an einem FilmAbend machen kann..., und sich mal Appetit machen lassen kann.

In der ersten Episode, "The iron bow", ist Shih Szu der Star. Die Episode beginnt -das hätte man aufgrund der Kürze von ca. 30 Minuten so nicht erwartet- behutsam in ihrem Aufbau.
Yueh Feng weiß wohl, dass er nicht so viel Zeit hat, will aber eine Geschichte erzählen, und die braucht nun mal einen Aufbau.

Erst als die Fronten geklärt sind, kommt es zu den finalen Fight-Sequenzen, und hier kann Shih Szu ihre action-technischen Fähigkeiten unter Beweis stellen.
Ist der erste Kampf dieser Episode noch eine Enttäuschung, so entschädigt das Finale allemal.
Das Dubbing zieht an, die Agilität und die Dynamik eh, und Shih Szu, hier blutjung und wieder ihr typisches Spiel zwischen "niedlichem Mädchen" und eisenharter Fighterin zelebrierend, brilliert im gedehnten Show-Down-Verlauf.

Tien Ching ist als schmieriger Möchtegern-Verehrer der Hauptprotagonistin besetzungstechnisch erste Wahl, Yue Hua spielt nüchtern solide. Diese erste Episode war ein insgesamt gelungener Opener und macht Appetit auf mehr....

Die zweite Episode, "The tigress", ist die handlungsorientierteste des gesamten Films. Und somit darstellerisch höhere Ansprüche an die Akteure stellend. 
Cheng Kang, für seine wuchtig-ambitionierten (auch in darstellerischer Hinsicht) Dramen und Epen ala "14 amazons" und "Pursuit" bekannt, war für diese Episode somit genau der richtige Mann am richtigen Ort.

Und auch dem Ziel des Streifens, Frauenrollen einen besonderen Rang einzuräumen, dem kommt Cheng Kang in seinem Kurz-Melodram am nahesten.
In charmant-entwaffnender Art lässt er hier die bezaubernde Lily Ho agieren. Dass Prostituierte auch Menschen sind, die zu Gefühlen fähig sind, Mut, Charme, Charisma und Beherztheit aufbringen können, das webt Regisseur Cheng Kang so ganz nebenbei mit ein, und dies wird von Lily Ho gekonnt umgesetzt.

Und das Ende der Episode..., da löst sich nicht etwa alles in Wohlgefallen auf...., hier wird es melancholisch und traurig...., auch für die von Lily dargestellte Figur..., mit mulmigem Gefühl wird der Betrachter denn in die dritte Episode entlassen....

Cheng Kang legte in seiner melodramatischen Episode den Blick auf die Handlung. Nur am Anfang, als Lo Lieh -gewohnt routiniert agierend- mit seinen Leuten in die Stadt einrückt, und am Ende, als er sich mit Chung Wa ein kurzes, heftiges Schwert-Duell liefert, gibt es Action. Diese ist gekonnt arrangiert und letztendlich in die Handlung eingebettet.

In der dritten Episode geht es dafür knallhart zur Sache! Hier in "White water strand" führt Chang Cheh persönlich Regie, und hier zeigt sich die ganze Routine des Altmeisters!

Diese Episode zeigt in geraffter Form all das, was den Meister berühmt gemacht hat, alle erfolgreichen Elemente und Formeln werden hier extraktiert durchzelebriert!
Und hier verlässt sich Chang Cheh auf seine Standard-Riege hinsichtlich der Akteure...., als da wären: Ti Lung, David Chiang, Tang Yen Tsan, Wang Kwang Yu, Cheng Lui, Wang Chung, Li Ching, Ku Feng, Bolo Yeung und und und...., Namen, bei denen jeder Fan der Shaw Brothers mit der Zunge schnalzt!

Da kann Chang Cheh gar nichts falsch machen, die ganze Episode ist ein ach so typisches Werk des "Iron triangle", garniert mit Männerbünden, heroic bloodshed und -eigentlich am Ziel des Streifens vorbei- einförmiger Frauenrolle (auch wenn Li Ching sich alle erdenkliche Mühe gibt).

Chang Cheh fährt hier erstmal klare Linie..., baut die Linien wer wo steht erst mal soweit auf, .... und will mal wieder an die Action ran, und dass das Blut durch die Gegend spritzt.
Die Fights sind im abschließenden Show-Down wieder gewohnt zackig und blutig...., unsere Helden mähen sich mit Schwert und Tritt-Technik durch die gewohnte Überzahl an Feinden, und es macht Spaß zuzuschauen..., auch wenn das alles ja xmal über die Leinwand lief.... Easternfans sind unersättlich.

So bietet denn "Trilogy of swordsmanship" dem geneigten Easter-Fan alles was dieser erwarten kann. Für den Mangel an Action in "The tigress" und Chang Cheh´s schematische Abspeisung Li Chings gibt es denn nur marginale Abzüge in der Benotung....

Knappe 8/10 Punkte hat sich dieser in seiner Episodenartigkeit experimentelle Streifen denn noch redlich verdient....

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