Die Ärztin Hope Walsh erwacht mit Gedächtnisverlust und gefesselt auf dem Beifahrersitz eines Wagens, der nach einem Crash im Wald liegengeblieben ist... und hinterm Steuer sitzt ihre Kidnapperin, die kurz darauf ihren schweren Verletzungen erliegt. Beim Versuch, mit ihrem Handy Hilfe zu holen, erfährt Hope von ihrer Schwester, dass es zu einer weltweiten Virus-Epidemie gekommen ist, bei der sich die Infizierten in fleischfressende Zombies verwandeln... und sie eine der Wissenschaftlerinnen ist, die nach einem Gegenmittel geforscht hat. Dass sie im Besitz eines Flakons mit dem Antidot gewesen ist, als sie entführt wurde, könnte sich dann noch als hilfreich erweisen, als kurz darauf die ersten Untoten aufkreuzen und den Wagen belagern. Donald Swanson, der Besitzer der Karre, erlangt derweil im Kofferraum wieder sein Bewusstsein und es kommt zwischen Hope und ihm zu den erwarteten Rangeleien... "Almost Dead" ist nun nicht unbedingt das große Revival des italienischen Zombiefilms, der seit alten Spaghetti-Splatter-Tagen ja nicht mal mehr scheintot vor sich hinvegetiert, denn ein Lucio Fulci würde sich beim Blick auf Giorgio Brunos Billig-Filmchen doch glatt im Grab umdrehen und selbst so ein späterer Genre-Ausschuss wie Umberto Lenzis Nachklapp "Black Zombies" war da im direkten Vergleich noch spektakulärer und stimmungsvoller. Eine einzige Location in irgendeinem Wald, eine Handvoll Statisten, die notdürftig zurechtgemacht als Zombies durch die Gegend wanken und dann noch nicht mal ein paar handgemachte Gore-Happenings, die das Ganze ein wenig auflockern und in der Tradition solcher "Klassiker" wie "Woodoo - Schreckensinsel der Zombies" oder "Die Hölle der lebenden Toten" daherkommen lassen könnten... nö, "Almost Dead" ist eher ein ganz schlichtes Quasi-Kammerspiel, das zwar die Untoten-Apokalypse mal aus einem ungewohnten - weil intimeren - Blickwinkel schildert, aber dafür doch schlicht langweilig geraten ist und mit übertrieben viel infusioniertem Melodrama und zäher Dialoglastigkeit mächtig abnervt. Das Allerschlimmste an der Angelegenheit ist allerdings, dass man sich entschieden hat, den Film wohl für eine bessere internationale Vermarktbarkeit auf Englisch abzudrehen... und hier ganz offensichtlich mal keine Muttersprachler am Skript zugange waren und auch Hauptdarstellerin Aylin Prandi es gerade mal so gebacken bekommen hat, sich irgendwie phonetisch ihre Zeilen draufzupacken, was im Verbund mit ihrer übertriebenen Performance nur noch unfreiwillig komisch wirkt. Und wenn dann mittendrin der britische Co-Akteur Sean James Sutton seinen Text mit einem ultra-harten southern drawl aufsagt, um dem Zuschauer auf die Art zu verklickern, dass die Chose doch garantiert original in Amerika spielt und nicht in irgendeinem sizilianischen Hain runtergekurbelt wurde (großes Indianer-Ehrenwort!), kann man wirklich nur noch die Hände überm Kopf zusammenschlagen oder sich heiße Stricknadeln in die Ohren schieben. Dann doch echt lieber nur Zombie-Grunzer, meinetwegen auch untertitelt...
3/10