Ein Film genau zur richtigen Zeit! Nun gut, jene ist wohl immer, Mensch sei Dank, aber gerade spitzen sich einige Klingen doch arg zu. Einige! Wir starten handlungsmäßig in eine solche dystopische Endzeitstimmung, bevor sich das Gefühl sprunghaft ändert. Nicht das inhaltlich jemals so etwas wie Panik oder gar Aggression vermittelt wurde, aber die deutliche Melancholie wird durch ein beschwingtes positives Gefühl getauscht, genau jenes, welche auch die großen „Kitsch“-Klassiker vermitteln. Die vermeintliche Akt-Struktur zeigt sich bald als spielerische Makulatur, genau wie überhaupt Raum und Zeit. Keine lineare Struktur, kein fokussierter Handlungsstrang, verwirrende Personenzuordnungen, „Life Of Chuck“ wird Fragen aufwerfen und definitiv einen Teil des Publikums unzufrieden zurücklassen. Wer genauer hinschaut, entdeckt jedoch einen angemessenen Grund für die investierte Zeit. Weder der Genuss einer unterhaltsamen Geschichte noch das Vermitteln eines moralischen Kompasses, es geht um schon genanntes Gefühl. Unser Leben ist endlich, kurz oder lang, deshalb zählt der Blick in das hier und jetzt, einer mit dankbaren Augen, nicht vorzeitig schon der in Richtung Ende.