Review

Einem Doku-Regisseur werden Video-Aufnahmen zugespielt, die möglicherweise den Beweis für die Existenz außerirdischen Lebens liefern: "Storck": Ein Trupp von Polizisten stürmt nach mehreren Fällen von entführten Säuglingen ein verlassenes Gebäude und bekommt es dort mit zombiehaften Wesen und einem monströsen Alien zu tun, das seinen Opfern das Hirn aussaugt und an seine Brut verfüttert... "Dream Girl": Die beiden Paparazzi Arnab und Sonu versuche, Privataufnahmen der Bollywood-Schauspielerin Tara am Set ihres neuesten Films zu schießen und finden heraus, dass es sich bei dem Star um einen außerirdischen Cyborg handelt... "Live and Let Dive": Eine Gruppe von Fallschirmspringern hat mit ihrem Flugzeug in der Luft einen Zusammenstoß mit einem UFO und die Überlebenden werden im Anschluss daran von den Aliens durch einen Orangenhain gehetzt... "Fur Babies": Ein paar Tierschutz-Aktivisten wollen die vermeintlichen Tierquälereien der Hundesitterin Becky aufdecken, müssen aber herausfinden, dass die ihre Tiere doch mehr liebt als Menschen... "Stowaway": Nachdem sie ihren Mann und ihre Tochter verlassen hat, geht die junge Hayley auf eigene Faust UFO-Sichtungen in der Mojave-Wüste nach... und wird tatsächlich Zeugin einer Raumschiff-Landung. Im Inneren des UFOs erwartet sie jedoch eine böse Überraschung... Nachdem die drei vorhergehenden Teile der beliebten Found-Footage-Anthologie explizit an einem bestimmten Jahr festgemacht waren, was ja bestenfalls nur eine lose Verbindung gewesen ist, hat der vorliegende "V/H/S Beyond" als vereinende Thematik nun weitestgehend (mit einer unsinnigen Ausnahme) den in den Vordergrund gerückten Sci-Fi-Aufhänger mit dem ganzen Alien-Gedöns... was auch nur einen Beweis dafür liefert, dass den Manchern so allmählich die Ideen ausgehen und es immer schwieriger wird, einen neuen Teil auch inhaltlich zu rechtfertigen. Der letzte Rest jener Glaubwürdigkeit, welche die echt authentisch gemachten, bisherigen Höhepunkte der Franchise vorweisen konnten (sprich: "V/H/S - Eine mörderische Sammlung", "S-VHS" und "V/H/S/94, no contest!) und die jene auch so unfassbar creepy gemacht hatte, ist nun endgültig im hohen Bogen aus dem Fenster geflogen, denn keine einzelne Episode vermittelt auch nur noch eine Sekunde lang das Gefühl, dass das Gezeigte da tatsächlich echt sein könnte... womit die "V/H/S"-Reihe also ihre größte Trumpfkarte, die ihr ein eigenes Profil verliehen und von der Konkurrenz abgehoben hatte, freiwillig aus den Händen gegeben hat. Dem allgemeinen Tenor, dass es sich bei "V/H/S Beyond" dann auch um den besten Teil seit langem handeln soll, kann ich mich kein Stück weit anschließen... ganz im Gegenteil, ich finde ihn im Schnitt sogar noch wesentlich schwächer als die beiden bereits eh nur mittelprächtigen Vorgänger "V/H/S/99" und "V/H/S/85". Die ersten drei Geschichten sind übertrieben hektische und irrsinnig blutige, kleine Hardcore-Splatter-Nummern, die zwar allesamt neue Härte-Gipfel erklimmen mögen (was angesichts des bisher eh schon nicht gerade zimperlichen Gewalt-Levels schon beachtlich ist), dafür aber inhaltlich nicht wirklich der Rede wert sind und - wenn überhaupt - nur noch aufgrund ihrer Machart beeindrucken... und ich mochte dann auch keine einzige davon: "Stork" scheitert - wie zuvor bereits "Bonestorm" aus "V/H/S: Viral" - erneut gnadenlos bei dem Versuch, "Safe Haven" zu toppen, die zweite Episode "Dream Girl" hat als extra-abstoßendes Detail sogar noch 'ne komplette Bollywood-Tanznummer integriert, und das Beste an "Live and Let Dive" ist das Wortspiel im Titel. Die vierte Story "Fur Babies", bei dem sich Schauspieler Justin Long zur Abwechslung mal als Regisseur versuchen durfte (was Sinn macht, denn solche großen Namen wie Tom Hanks und Michael J. Fox haben damals ja auch mal, um sich hinter der Kamera auszuprobieren, 'ne Episode von "Geschichten aus der Gruft" gemacht), kommt daher wie eine Laufzeit-mäßig komprimierte Version von Kevin Smiths "Tusk", in dem er selbst ja das menschliche Walross gegeben hatte, weist wirklich keinerlei extraterrestrischen Bezüge auf, ist innerhalb der vorliegenden Sammlung ergo auch vollkommen fehl am Platz und wäre darum auch besser vor dem Release entfernt worden. So tummelt sich hier viel Belangloses und Enttäuschendes hintereinanderweg am Stück und allenfalls die Gorebauern-Fraktion wird hier weitestgehend gut bedient. Was "V/H/S Beyond" für mich dann aber doch noch knapp auf Durchschnitts-Niveau rettet, ist die letzte Episode "Stowaway", die so fremdartig, weird und bizarr ist, wie ich mit den gesamten Film gewünscht hätte (auch wenn das Ende das gesamte Found-Footage-Konzept ad absurdum führt, denn es gibt absolut keine Chance, dass dieses Footage irgendwo gefunden wurde!), sowie der alptraumhafte Schluss der Rahmen-Handlung, der nochmal kurz ein echt ungutes Gefühl erzeugt und das Ganze verstörend abschließt. Ach ja, by the way: Keine der hier vertretenen Episoden mit Alien-Thema kommt auch nur ansatzweise an "Slumber Party Alien Abduction" aus "S-VHS" heran!

5/10

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