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Hellboy – The Crooked Man versucht sich als dritte Fortsetzung der Reihe und orientiert sich dabei stärker als seine Vorgänger an der gleichnamigen Comic-Vorlage. Inhaltlich ist das tatsächlich einer der stärksten Aspekte des Films: Die düstere, folkloristisch verwurzelte Geschichte hat im Kern viel Potenzial, und man erkennt, dass hier eine Rückkehr zu den Wurzeln der Figur angestrebt wurde. Doch was auf dem Papier vielversprechend klingt, verliert in der filmischen Umsetzung an Kraft.

Schon früh fällt auf, dass die Produktion sichtbar kostengünstiger ausfällt als die vorherigen Teile. Gedreht in Bulgarien, sind die Handlungsorte stark begrenzt und vermitteln selten eine glaubhafte, atmosphärisch dichte Welt. Stattdessen wirken viele Szenen wie auf engem Raum inszeniert, was der eigentlich weitläufigen, unheimlichen Stimmung der Vorlage entgegensteht.

Der Stil des Films ist eigenwillig – und das leider nicht immer im positiven Sinne. Zahlreiche verspielte Unschärfen und visuelle Entscheidungen, die vermutlich künstlerisch wirken sollten, reißen eher aus der Handlung heraus und wirken oft unpassend. Die für Hellboy typische humoristische Note tritt ebenfalls deutlich in den Hintergrund, wodurch das Geschehen mitunter schwerfälliger und weniger charmant erscheint.

Auch die Darsteller bleiben weitgehend unauffällig. Vor allem Jack Kesy als Hellboy kann die ikonische Mischung aus mürrischer Stärke und lakonischem Witz nicht überzeugend einfangen. Während seine Vorgänger der Figur Persönlichkeit verliehen, wirkt Kesys Interpretation blass und austauschbar.

Regisseur Brian Taylor bemüht sich sichtlich darum, die Atmosphäre der Comicvorlage einzufangen. Doch gerade in den stilistischen Entscheidungen und im Erzählrhythmus merkt man ihm eine gewisse Überforderung an. Manche Szenen funktionieren auf dem Papier besser als in seiner Umsetzung, wodurch das Gesamtbild unausgewogen erscheint.

Hellboy – The Crooked Man ist ein Werk mit guten Ansätzen und einer respektvollen Nähe zur Vorlage, scheitert aber an Budgetbeschränkungen, stilistischen Fehlgriffen und einer insgesamt schwachen Umsetzung. Für Fans des Comics mag er aufgrund der Thematik interessant sein, doch im Vergleich zu den früheren Filmen fällt dieser Teil deutlich ab.

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