Nachdem die kleinen Content-Creators Aldo und Christian ein Video ins Netz stellen, das sie auf dem Grundstück einer verlassenen Villa gedreht und anschließend am heimischen PC mit ein paar Geister-Effekten aus der Konserve gepimpt haben, gehen ihre Aufrufzahlen förmlich durch die Decke. Um die neugewonnenen Follower bei Laune zu halten, beschließen die beiden, mitten in der Nacht in das Gebäude einzusteigen und dort ein paar übernatürliche Aktivitäten hinzufaken, um diese dann "zufällig" mit der Kamera einzufangen... nur um schnell herauszufinden, dass es in der verfallenen Bude tatsächlich spukt! Anstatt nun aber die Beine in die Hand zu nehmen und einen Abflug zu machen, harren Aldo und Christian - in der Hoffnung auf ein weiteres virales Hit-Video - vor Ort aus und bringen damit die Gespenster gegen sich auf... Die Found-Footage-Welle ist nun auch nach Paraguay geschwappt und gebiert mit "Do Not Enter" das passende Horrorfilmchen für das Social-Media-Zeitalter rund um zwei Vertreter der Generation YouTube, für die Geister und Dämonen ihren Schrecken verloren haben und es der wahre Horror ist, wenn niemand auf ein hochgeladenes Video klickt. Die auf diese Art wenig subtil geäußerte Kritik am Wannabe-Influencertum, die Hugo Cardozo in seinen Streifen gepackt hat, sorgt dann auch dafür, dass hinter der vordergründig durchgezogenen "Poltergeist"-Masche auch sowas wie Substanz steckt und hier zumindest ein wenig mehr Tiefe geheuchelt wird als sonstwo. "Do Not Enter" bedient allerdings auch schon nach kurzer Zeit so heftig die ollen Haunted-House-Standards mit Jump-Scares ohne Ende und einem derartigen Maß an Geisterbahn-Effekten, dass man sein Gehirn am besten komplett auf Durchzug stellt, um hier so richtig seinen Spaß zu haben, wobei aber zumindest auch keine Langeweile aufkommt. Im Gegensatz zu so manch anderem Vertreter dieses Sujets erscheint einem die wackelige Dauerfilmerei auch im Angesicht echter Gefahr für Leib und Leben zudem einigermaßen plausibel, wobei es sich mit der beschworenen Authentizität natürlich schnell erledigt hat, sobald das Gezeigte in den entsprechenden Schock-Momenten auch noch mit schrillen Music-Cues unterlegt wird. Spätestens, wenn das Ganze in den Schluss-Minuten für eine doppelte Pointe dann aber eh in eine herkömmliche Erzähl-Perspektive wechselt, ist klar, dass es Cardozo sowieso nicht darauf angekommen ist, seinen Film als "echt" auszugeben. Als ziemlich offensichtliche Verbeugung vor dem "Blair Witch Project" trieft hier übrigens auch mal wieder kurz der Nasenschnuddel fett ins Bild, uärgs! Fazit: Nicht der beste Streifen seiner Sorte, aber auch nicht der schlimmste...
5/10