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Getreu dem Motto „Pa aufs Maul“ wurschtelt sich der südkoreanische Actioner durch all jene Bösewichte, die es gefühlt am meisten verdient haben. Während in den USA erst geschossen und dann nachgefragt wird, setzt man hier allenfalls Knüppel und Messer als Waffen ein, weshalb es zu so kuriosen Bezeichnungen wie den Martial Arts Officer kommt.

Eigentlich fährt Jung-Do (Kim Woo-bin) nur Essen für seinen Vater aus und hängt mit seinen Kumpels bei Videospielen ab. Doch als ein Bewährungshelfer Probleme mit seinem Klienten bekommt, greift Jung-So beherzt ein und erhält prompt ein Jobangebot. Er überwacht mit elektrischen Fußfesseln ausgestattete Straftäter und einem besonders schlimmen Finger, der soeben nach 20 Jahren Knast frei kommt, sollen selbige angelegt werden…

Die erste Hälfte ist gespickt mit einiger Situationskomik und ein paar flotten Sprüchen, während die Kindsköpfe um Jung-Do, welche Namen wie Regenwurm oder Bleistift tragen, eine sympathische Ergänzung bilden. Als kleinen Kontrast hierzu gibt es den üblichen Mentor mit einiger Erfahrung, wodurch sich im Verlauf der ersten Einsätze ein angenehmes Buddy-Duo entwickelt.

Jedoch kippt die ausgelassene Stimmung zusehends, da es sich bei den Straftätern häufig um Vergewaltiger oder Pädophile handelt, was den Grundton automatisch düsterer gestaltet. Auch die vermeintliche Schmach eines Vorbestraften, die ihn fast in den Selbstmord treibt, zieht die Stimmung logischerweise runter und im letzten Drittel geht es phasenweise recht herb zur Sache, wenn Folgen von Kindesmissbrauch und damit einhergehende Fragen nach härterer Bestrafung im Raum stehen.

Bei alledem wird zwischenzeitlich munter ausgeteilt und die Fights gestalten sich recht präzise choreographiert und angenehm bodenständig und auch hier zunehmend kompromissloser. Spätestens als eine Falle zuschnappt wird auf beiden Seiten gnadenlos ausgeteilt, die Action steigt quasi mit jedem Level an Gegnern, wird intensiver und schonungsloser. Zwar zeichnen sich die finalen Verläufe weit im Vorfeld ab, zumal durchweg Schwarzweißmalerei betrieben wird, doch die ausgewogene Mischung aus Action und einigen Atempausen ist stimmig.

Die Darsteller, unter denen keine erwähnenswerte Frauenfigur mitmischt, leisten insgesamt gute Arbeit und ein Kim Woo-bin empfiehlt sich durchaus für ähnlich gelagerte Rollen, zumal er auch mimisch nicht übers Ziel hinausschießt.
Aufgrund der simplen und recht überschaubaren Geschichte wird zwar kein Meilenstein gesetzt, doch wer auf etwas härtere Polizeifilme mit vollem Körpereinsatz steht, dürfte hier problemlos fündig werden.
7 von 10



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