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Tommy Mavis, auch "Red" genannt, dem als Kind schwer zugesetzt wurde und der daraufhin aus Rache einen Pakt mit einem Dämon geschlossen hatte (siehe "Sin"), geht immer noch in dem kleinen Städtchen Ludlow Falls um. Die Begegnung mit "Red" überleben zumeist nur junge Frauen, die da später mental verwirrt wieder auftauchen und in fremden Zungen sprechen... so auch Tracey Anderson und Becky McGuire, die prompt in die Klapse St. Dymphna weitergereicht werden, wo Dr. J Bashiri ihnen die bestmögliche Behandlung zukommen lässt (sofern die staatlichen Zuschüsse dafür ausreichen). Das YouTube-Duo "The Polter Guys", das eigentlich einen großen Bogen um Ludlow Falls machen wollte, sieht sich aufgrund des Drucks seiner Follower aber nun doch dazu veranlasst, vor Ort der Legende rund um "Red" nachzugehen. Und dann gibt's da noch einen von Selbstvorwürfen geplagten Priester, an den ein christlicher Geheimbund herantritt, der jedoch ebenfalls machtlos gegen das Böse ist, das Ludlow Falls da heimsucht... Don Tjernagel knüpft mit "Tom" in jeder Beziehung nahtlos an den vorhergehenden "Sin" an und spinnt dessen Geschichte (so dünn und wirr sie auch sein mag) weiter... und das wiederum in Form eines super-schrägen Home Made-Filmchens, welches da gepflegt auf die Regeln klassischen Erzähl-Kinos und die Seh-Gewohnheiten "normaler" Zuschauer pfeift. Wiederum ist das Ganze kein richtiger Spielfilm und auch keine Fake-Doku, sondern eine Mischform irgendwo dazwischen, die den an und für sich recht genregerechten Inhalt auf eine Art und Weise präsentiert, bei der nur schwerlich echte Spannung aufkommt und die sämtliche Erwartungen mit Gusto unterwandert. Dem Einfluss der bisweilen assoziativen Schnitt-Folgen kann man sich da zugegeben nur schwer entziehen, aber ob man auch einen Mehrwert - oder überhaupt einen Sinn! - für sich aus dem Gezeigten ziehen kann, steht auf einem anderen Blatt geschrieben. Mit dem unterlegten Alternative-Rock-Soundtrack und den vielen Bild-Verfremdungen wirkt "Tom" da über weite Strecken wie ein schraddeliges Musik-Video aus den frühen 2000ern... und balanciert dabei - wie "Sin" zuvor übrigens auch schon - permanent auf dem schmalen Grat zwischen Kunstfertigkeit (was die formale Gestaltung anbelangt) und Inkompetenz (denn die Darsteller sind immer noch indiskutabel schlecht). So ist das Ganze auch weiterhin sicherlich ein acquired taste, aber irgendwie auch faszinierend, so dass man dem dritten (abschließenden?) Film "Red" da durchaus auch noch 'ne Chance geben möchte...

5/10

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